Im Hebräer Buch wird der Gemeinde in Jerusalem versprochen: „Es gibt also noch eine besondere Sabbat-Ruhe für das Volk Gottes.”1 Was ist eine Sabbat-Ruhe? Ich weiß vielleicht nicht, was sie alles ist, aber ich kann dir sagen, was sie nicht ist. Die meisten Menschen, die ich kenne, haben sie nicht. Es scheint, dass jedes Jahr rasanter wird, wir mehr wollen, uns mehr anstrengen, doch immer mehr auf Sparflamme laufen. Das kommt vielen von euch bestimmt bekannt vor.

Gott muss gewusst haben, dass wir, nachdem die Sünde uns von ihm getrennt hatte, danach streben würden, zu kontrollieren, zu verdienen, zu schaffen, zu beherrschen, und dass wir am Ende seinen Frieden verlieren würden. Deshalb befahl er seinem Volk, den Sabbat zu halten. Das war ein Tag, an dem die Arbeit, das Verdienen, das Schaffen, das Dienen und das Beherrschen aufhörten, an dem die Menschen sich ausruhten und sich daran erinnerten, dass ihre Beziehung zu Gott wichtiger war als alles, was sie erreichen konnten. Solange das Herz seines Volkes mit Gott im Reinen war, empfand es den Sabbat als Segen – aber wenn die Prioritäten nicht stimmten, empfand es den Sabbat wahrscheinlich als etwas, das es davon abhielt, so produktiv wie andere Nationen zu sein, oder als eine Bürde von Regeln und Vorschriften.

Heute sind wir nicht mehr dazu aufgerufen, den Sabbat nach den Traditionen des Alten Testaments zu halten, aber Gottes Aufruf zur Ruhe ist genauso notwendig. „Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner Arbeit ausruhen können, so wie Gott am siebten Schöpfungstag von seinen Werken ruhte. Darum lasst uns alles daransetzen, zu dieser Ruhe Gottes zu gelangen, damit niemand durch Ungehorsam das Ziel verfehlt.”2

Vielleicht bist du, wie ich, an einem Punkt, an dem deine Seele Ruhe braucht. Ich brauche sie wirklich. Ich muss mich von Jesus zu grünen Weiden führen lassen und meine Seele in Einklang bringen, aber wie soll das gehen, wenn ich immer in Eile bin, mir Sorgen mache, ständig aktiv und gestresst bin? Wenn ich unsere moderne Kultur mit einem Wort beschreiben sollte, dann wäre es „Stress”. So vieles, was uns lieb und teuer ist, ist das Gegenteil von Ruhe, Frieden und Stille. Und wir zahlen dafür mit Burnout, Sucht, Einsamkeit und Zerrissenheit. Wir, die wir diese Kultur erlernt haben, geben sie an unsere Kinder weiter.

Aber Gott sagt uns, dass es einen anderen Weg gibt: „Es bleibt eine Sabbat-Ruhe für das Volk Gottes.“ Wie kann man diese Ruhe bekommen? Jesus sagt es uns: „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. Nehmt mein Joch (Lehre) auf euch. Ich will euch lehren, denn ich bin demütig und freundlich, und eure Seele wird bei mir zur Ruhe kommen. Denn mein Joch passt euch genau, und die Last, die ich euch auflege, ist leicht.”3 Wenn wir zu ihm kommen und von ihm lernen, ist diese Sabbat-Ruhe ein Versprechen an uns.

  1. Hebräer 4,9
  2. Hebräer 4,10-11
  3. Matthäus 11,28-29