Die Zeiten, in denen wir leben, sind in vielerlei Hinsicht beispiellos. Das liegt an der modernen Technologie, der Massenmigration von Menschen und der Globalisierung an vielen Fronten. Das moderne Leben führt oft dazu, dass die Menschen sich isoliert, abgehängt, verloren oder ohne klaren moralischen Kompass fühlen, wie es andere Generationen nicht in diesem Ausmaß erlebt haben. Wir erleben Kämpfe im Zusammenhang mit Rassismus, Diskriminierung und Vorurteilen, Fragen von Autorität und Gewalt, Korruption in hohen Ämtern und die Sorge um die zukünftige Gesundheit und Nachhaltigkeit unseres Planeten. Wir leben in vielerlei Hinsicht in unruhigen Zeiten.

Natürlich hat jede Generation ihre eigenen Herausforderungen, Kämpfe und Wachstumsschmerzen erlebt. Wenn wir die Geschichte betrachten, können wir dieses konstante Muster erkennen. Für Christen ist das nicht überraschend, denn wir wissen, dass wir in einer gefallenen Welt leben und dass die Sünde eine Realität ist, mit der sich jede Generation auseinandersetzen muss. Der Zustand der Welt überrascht uns nicht, weil wir die Ursache kennen: die zu Bruch gegangene Beziehung der Menschheit zu Gott und die Auswirkungen dieses Bruchs.

Als Christen liegt unsere letzte Hoffnung jedoch nicht in dieser Welt oder in ihren politischen Systemen, denn wir wissen, dass sie vergänglich sind und vergehen werden. Wir zählen uns zu denen, wie sie im Hebräerbrief beschrieben werden, die keine bleibende Stadt auf dieser Erde haben, sondern haben ein Begehren nach „einem besseren Ort, einer Heimat im Himmel.“ (Hebräer 11,16) Wir warten sehnsüchtig auf die Wiederkunft Jesu, wenn alle Schmerzen, Leiden, Übel und Ungerechtigkeiten beseitigt sein werden, denn „wie das Wasser das Meer füllt, so wird die Erde mit der Erkenntnis des HERRN erfüllt sein.“ (Jesaja 11,9). Fast 2.000 Jahre sind vergangen, seit Johannes am Ende der Offenbarung schrieb: „Amen. Komm, Herr Jesus!“ und seither haben die Gläubigen diesen Satz von ganzem Herzen bejaht, und tun es bis heute.

In jüngster Zeit – wie auch in der Vergangenheit – haben viele Christen versucht, die Bedeutung aktueller Ereignisse und der zeitgenössischen Kultur in Bezug auf den Zeitplan der Wiederkunft Jesu, zu verstehen. Sind die gegenwärtigen Zustände in der Welt – einschließlich der modernen Technologie, der Globalisierung, der weit verbreiteten Verkündigung des Evangeliums, des Übergangs zu einer bargeldlose Wirtschaft und weltweiten digitalen Währungen – Anzeichen dafür, dass wir in die letzten sieben Jahre vor der Wiederkunft Jesu Christi eintreten? Wie sollen wir die aktuellen Ereignisse auf ihre Relevanz im Hinblick auf diesen bedeutenden Abschnitt der Weltgeschichte der biblischen Lehren, interpretieren und welche Schlussfolgerungen können wir daraus ziehen?

Antworten auf solche Fragen müssen in erster Linie aus der Heiligen Schrift und aus dem, was uns die Bibel über die Zeit unmittelbar vor der Wiederkunft Jesu lehrt, entnommen werden. Natürlich sind die genauen Einzelheiten, wie diese Ereignisse ablaufen werden, nicht so detailliert beschrieben, wie wir es uns wünschen würden, aber die Bibel gibt uns einen klaren Überblick über das, was zu erwarten ist, nämlich die sogenannten „Zeichen der Zeit”. Schauen wir uns einige davon an.

Zeichen für das Kommen Jesu

Als die Jünger Jesu ihn fragten: „Gibt es ein Zeichen, an dem wir deine Wiederkehr und das Ende der Welt erkennen können?” (Matthäus 24,3), antwortete Jesus: „Erschreckt nicht, wenn ihr von Kriegen hört oder wenn Kriegsgefahr droht. Das muss so kommen, aber es ist noch nicht das Ende. Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Staat den anderen angreifen. In vielen Teilen der Welt wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. Doch das ist erst der Anfang der Geburtswehen.“ (Matthäus 24,6-8) Im Lukasevangeliums werden auch Seuchen mit aufgezählt (Lukas 21,11).

Wenn wir einen Blick in die Geschichte werfen, sehen wir, dass dieser „Anfang der Geburtswehen” seit der Zeit Jesu stattfindet. In der Bibel werden sie als „letzte Tage” bezeichnet, um die Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Kommen Jesu zu beschreiben (1.Johannes 2,18). Es gab und gibt Kriege und Kriegsgerüchte, wenn auch in manchen Epochen der Geschichte in viel größerem Ausmaß als heute. Es gab und gibt Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben. Jesus bezeichnete das als den Anfang der „Geburtswehen“ (Matthäus 24,8).

Die Bibel beschreibt jedoch einige eindeutige Zeichen, die wir sehen werden und an denen wir erkennen können, dass das Ende „vor der Tür“ steht. (Matthäus 24,33) Unter anderem sagt uns die Bibel, dass wir vor der Wiederkunft Jesu folgende Zeichen sehen werden:

  • Die Gesetzlosigkeit wird überhandnehmen und die Liebe wird bei vielen erkalten. (Matthäus 24,12)
  • Das Evangelium wird auf der ganzen Welt gepredigt werden, zum Zeugnis für alle Völker (Matthäus 24,14).
  • Es wird ein großer Abfall von (oder Rebellion gegen) Gott kommen (2. Thessalonicher 2,3).
  • Der Antichrist und sein mächtiges Reich werden in Erscheinung treten (2.Thessalonicher 2,3-9).
  • Die Einführung des „Malzeichens des Tieres” (ein Computerchip?) der antichristlichen Regierung, ohne das niemand mehr kaufen oder verkaufen kann (Offenbarung 13,16-18).
  • Die dreieinhalb Jahre währende große Trübsal und Verfolgung von Christen (Matthäus 24,21-22).

Wenn wir versuchen zu erkennen, ob sich die Zeichen der Zeit zu unseren Lebzeiten erfüllen, ist es auch wichtig zu bedenken, dass es sich um eine Reihe von Ereignissen handelt und nicht um ein einzelnes Ereignis. Wie Jesus erklärt hat: „Wenn ihr das alles seht, dann wisst, dass es nahe ist – vor der Tür steht!” (Matthäus 24,33)

Immer vorbereitet

Es steht außer Frage, dass mit jedem Tag der vergeht, die Wiederkunft Jesu näher rückt. Als Christen erwarten wir dieses triumphale Ereignis mit großer Vorfreude und wollen darauf vorbereitet sein. Werden wir seine Wiederkunft noch zu unseren Lebzeiten erleben? Das wissen wir erst, wenn sich die letzten Zeichen erfüllt haben, die uns Jesus und andere in der Bibel gegeben haben.

Um welche Art von Vorbereitung sollten wir, als Nachfolger Jesu, uns Gedanken machen? Nachdem Jesus in Matthäus 24 beschrieben hat, was seinen Nachfolgern in diesen letzten Tagen bevorsteht, sagt Jesus weiter: „Ihr müsst jederzeit bereit sein. Denn der Menschensohn wird kommen, wenn ihr es am wenigsten erwartet.“ Und wie als Antwort auf ihre unausgesprochene Frage, wie sie in solch einer ständigen Bereitschaft leben sollen, sagt Jesus weiter:

„Wer ist also ein vertrauenswürdiger und kluger Diener, dem der Herr sein Haus und die Versorgung seiner Familie anvertrauen kann? Wenn der Herr zurückkommt und feststellt, dass der Diener seine Aufgabe zu seiner Zufriedenheit erfüllt, ist der Diener glücklich zu schätzen. Ich versichere euch: Der Herr wird diesem Diener die Verantwortung für seinen gesamten Besitz übertragen.“ (Matthäus 24,45-47)

Jesus lenkt das Gespräch auf die Treue, indem er auf den vertrauenswürdigen und klugen Diener verweist, der die Verantwortung für den Haushalt seines Herrn übernommen hat und seine Arbeit gewissenhaft verrichtet. Er weiß nicht, wann sein Herr zurückkommt, aber das beeinflusst ihn nicht; er konzentriert sich darauf, seiner Arbeit treu zu sein. Wenn der Herr wiederkommt, wird der Diener gesegnet sein.

Unabhängig davon, ob wir die letzten sieben Jahre der Weltgeschichte zu unseren Lebzeiten erleben oder nicht, kommt es letztlich darauf an, wie wir unser Leben in der Zeit leben, die Gott uns auf der Erde gibt. Als Christen sind wir aufgerufen, Gott zu lieben, andere zu lieben, das Evangelium weiterzugeben und unser Bestes zu tun, um die Lehren Jesu zu leben. Wenn wir diese Dinge treu tun, können wir darauf vertrauen, dass wir auf alles vorbereitet sind, was kommt.

Mögen wir treu sein, unser Leben nach Gottes Wort auszurichten, ihm nahe zu folgen und die gute Nachricht von der Erlösung durch den Glauben an Jesus Christus mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen.