Ich bin bestenfalls eine Hobbygärtnerin, aber ich liebe Pflanzen und Blumen! In meinem Blumengarten habe ich Narzissen und Hyazinthen gezüchtet. Wohlweislich deshalb, weil Blumenzwiebel, wenn sie erst einmal in der Erde sind, wenig bis gar keine Pflege brauchen, um zu wachsen. Jedes Frühjahr erscheinen sie wieder in ihren fröhlich leuchtenden Farben!

Vor ein paar Jahren mussten wir Arbeiten an unserer Kläranlage durchführen lassen und zum Glück konnten wir das Problem beheben. Doch mein Gärtchen lag ausgerechnet in dem Bereich, der ausgegraben werden musste. Als ich zusah, wie der Bagger den Boden aufriss, in den ich jedes Jahr neue Blumenzwiebeln gesetzt hatte, empfand ich einen Anflug von Bedauern. Es gab keine Möglichkeit, die Pflanzen vorher zu finden, um sie auszugraben und betrachtete sie als verloren. Als die Arbeit beendet war, kippten die Arbeiter die Erde zurück in den Graben, um sie wieder aufzufüllen.

Im Frühjahr war dort, wo einst mein Garten gewesen war, nur eine nackte lehmige Erdschicht, hart und schwer. Ich war mir sicher, dass an dieser Stelle nichts mehr wachsen würde. Doch nach ein paar Wochen bemerkte ich, dass sich zarte, grüne Keimlinge ihren Weg durch den Lehm bahnten. Offensichtlich kamen die Blumenzwiebeln wieder mit der Erde zurück an ihren ursprünglichen Platz und die Wärme der Sonne hatte sie an die Oberfläche gezogen!

Ich begann, sie auszugraben, um sie in ein neues Beet zu pflanzen. Einige der Zwiebeln lagen mehr als 30 cm unter dem gehärteten Lehm, aber sie brachen trotzdem durch. Es ist schon Jahre her, aber ich finde immer noch jedes Jahr Narzissen in meinem Garten verstreut.

Diese Erfahrung hat mich zum Nachdenken gebracht, darüber, dass wir uns manchmal an einem dunklen Ort befinden, an dem es keine Hoffnung zu geben scheint, aber egal wie tief unsere Probleme liegen, die Wärme und das Licht von Gottes Liebe können uns erreichen und uns herausziehen.

Das erinnert mich an die Worte König Davids: „Er rettete mich aus dem Sumpf der Verzweiflung, aus Matsch und Schlamm. Er stellte mich auf festen Boden und gab meinen Füßen festen Halt. Er legte mir ein neues Lied in meinen Mund, mit dem ich unseren Gott loben kann. Viele werden sehen, was er getan hat, und darüber staunen. Sie werden dem HERRN vertrauen.” 1.

Auch wenn wir uns in Zeiten der Not wie in eine Lehmgrube geworfen fühlen, aus der es kein Entrinnen gibt, kann der Herr unsere dunklen Erfahrungen als Zeugnis seiner Liebe nutzen, denn er wird uns immer hindurchbringen!

  1. Psalm 40,2-3