Letztes Jahr haben meine Frau und ich drei Flüge verpasst. In all den Jahren, in denen wir reisten, ist uns das noch nie passiert. Jedes Mal war es etwas anderes – beim ersten Mal waren es Erschöpfung und Stress, beim zweiten Mal falsche Angaben auf unserem Visum und beim dritten Mal ein verlorenes Dokument. Wenn man schon einmal einen Flug verpasst hat, weiß man, wie traumatisch das sein kann, vor allem, wenn man sich ein neues Visum und neue Tickets besorgen muss was nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern auch zusätzliche Kosten mit sich bringt.

Nach einem dieser Vorfälle sagte meine Tochter: „Wer weiß, was für ein größerer Plan hier im Spiel sein könnte?” Das hat sich als wahr erwiesen. Der verpasste Flug führte dazu, dass wir stattdessen meine Schwiegereltern besuchten, die, wie sich herausstellte, gerade eine schwierig Zeit durchmachten. Einer der anderen verpassten Flüge führte dazu, dass wir einige Tage in den Alpen verbrachten, während wir auf neue Dokumente warteten – das war zwar nichts dringend notwendiges, aber ein Lebenstraum von mir.

Das soll nicht heißen, dass wir das physische und psychische Trauma herunterspielen sollen, die entstehen, wenn etwas schief geht, vor allem, wenn die Folgen schlimmer sind, als ein paar Unannehmlichkeiten und Kosten. Es ist jedoch sinnvoll, sich die Zeit zu nehmen, innezuhalten und über diese Ereignisse nachzudenken, um herauszufinden, ob Gott einen Silberstreif für uns am Horizont bereithält – und welche Maßnahmen wir ergreifen können, um eine Wiederholung zu vermeiden.

Wenn etwas schief geht, erinnere ich mich oft an ein afrikanisches Sprichwort: „Ein Purzelbaum befreit den Kopf nicht von Läusen.” Es bedeutet, dass es nichts bringt, einfach irgendetwas zu tun, auch wenn es viel Mühe kostet, es sei denn, es ist das Richtige, zu diesem Zeitpunkt und unter diesen Umständen. In meinem Fall würde das bedeuten, dass ich meine Unterlagen noch einmal durchsehe, um mögliche Probleme zu vermeiden.

Ich kann nicht sicher sein, dass ich nie wieder einen Flug verpassen werde, aber anstatt mich panisch machen zu lassen, werde ich meinen Teil dazu beitragen, das Motto der Pfadfinder „allezeit bereit” oder die Anweisung Jesu „Wachet und betet” zu befolgen. Und vor allem werde ich meinem guten Hirten nahe bleibe, der mich auf grüne Weiden führt und mir hilft, meine Fehler zu überwinden. Hoffentlich höre ich bei meinem nächsten, planmäßigen Flug: „Willkommen an Bord! Ich wünsche Ihnen eine gute Reise!”