„Alles hat seine Zeit, alles auf dieser Welt hat seine ihm gesetzte Frist: Geboren werden hat seine Zeit wie auch das Sterben.“, schrieb Salomo (Prediger 3,1-2). Es scheint, dass diese nüchterne Sicht auf Leben und Tod in der Vergangenheit alltäglicher war.

Wenn Kinder in einer ländlichen Umgebung aufwachsen, haben sie sich daran gewöhnt, den Kreislauf des Lebens aus erster Hand zu sehen. Sie sahen, wie das Vieh geboren wurde und wie ihre Lieblingstiere starben. Die älteren Kinder kümmerten sich um ihre jüngeren Geschwister und auch um ihre Großeltern, die im Laufe der Jahre immer gebrechlicher wurden.

Wenn wir klassische Gospelsongs hören, ist es kein Wunder, dass ein wiederkehrendes Thema der Himmel ist, das Zusammensein mit Jesus und die Wiedervereinigung mit unseren Lieben. Menschen brauchen diesen Trost und diese Hoffnung.

Als ich 10 war, begleitete ich eines Tages meinen Großvater bei der Arbeit auf seinem kleinen Bauernhof. Ich liebte meinen Großvater und ließ keine Gelegenheit aus, ihm zu folgen. Während ich ihm dabei zusah, wie er Wasser für die Kühe holte, hörte ich eine Stimme in meinem Herzen sagen: „Dein Großvater wird der erste in deiner Familie sein, der stirbt.” So eine innere Stimme hatte ich noch nie gehört, aber ich wusste, dass sie echt war. Und tatsächlich, als ich 12 Jahre alt war, starb er ganz plötzlich.

Ich hatte nie daran gedacht, dass es ein anderes Leben nach diesem geben könnte, aber wie ich meinen Großvater vermisste, begann ich Fragen zu stellen. Ich fuhr mit dem Fahrrad zum Friedhof setzte mich an Großvaters Grab und fragte mich, wo er war und ob er mich sehen konnte. Wie gerne hätte ich in diesem Moment die Hoffnung auf den Himmel gehabt!

Diese Worte in meinem Herzen zu hören, wurde mir zum Trost. Ich verstand es nicht wirklich, aber ich spürte, dass mich diese sanfte Stimme auf den Verlust meines geliebten Großvaters vorbereitet hatte. Ohne diese Vorahnung wäre ich wahrscheinlich am Boden zerstört gewesen.

Einige Jahre später öffnete ich mein Leben für Christus, und die himmlische Stimme wurde mein ständiger Begleiter. Ich erinnere mich an meinen Großvater als einen Mann des Glaubens und ich lebe in dem Frieden, dass ich ihn eines Tages wiedersehen werde.

Wir sind nur auf der Durchreise durch diese vorübergehende Welt und unterwegs zu einem Ort den „kein Auge je gesehen hat, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht, [den] Gott für diejenigen bereithält, die ihn lieben.“ (1. Korinther 2,9) Ich bete, dass wir alle unser Leben als Vorbereitung auf den Himmel leben können.