Jeder freut sich über ein Geschenk. Verbreitet es nicht ein schönes Gefühl, wenn jemand sich über unsere Vorlieben Gedanken macht, etwas kauft oder selbst bastelt und uns schenkt?

Eine besondere Freude bereitet das Beschenken. Das perfekte Geschenk zu finden und zu überreichen, bereitet einem selbst ebenfalls viel Freude, denn die Freude des Empfängers ist Geschenk genug für einen selbst und motiviert dazu, gerne zu geben. Denke jedoch mal einen Moment über all die Geschenke nach, die du in deinem Leben bisher erhalten hast, welche davon sind dir in Erinnerung geblieben?

Du magst dich sehr über das Videospiel gefreut haben, welches du dir so sehr gewünscht hattest, aber war es nach ein paar Wochen immer noch so aufregend? Das wunderschöne Oberteil, welches du einfach „haben musstest“, wie oft trägst du es jetzt?

Weihnachtstraditionen unterscheiden sich von Familie zu Familie, doch den traditionellen Austausch von Geschenken finden wir bei den meisten. Die Geschäftswelt bereitet sich schon Monate vor Weihnachten darauf vor und überflutet die Geschäfte mit Geschenkideen und Bildern von glücklichen Menschen, die diese Geschenke erhalten. Mit Rabattaktionen, Schlussverkäufen und Ratenkrediten versuchen sie, dich zum Einkaufen zu bewegen. Vom Autohändler bis zum Discounter bieten alle etwas, was du deinen Lieben zu Weihnachten schenken kannst.

Ich selbst wuchs in einer Missionarsfamilie auf, in der die Weihnacht weder für mich noch die meisten um mich in Trara und Tamtam ausartete. Als ich das erste Mal die Möglichkeit hatte, „alles zu geben“ und meine Familie und Freunde mit Geschenken zu überhäufen, geriet ich aus dem Häuschen! Ich verbrachte ganze Tage im Einkaufszentrum, suchte stundenlang online nach den besten Preisen und verbrachte noch viel mehr Zeit damit, die Geschenke perfekt zu verpacken und sie mit Schleifen zu verzieren.

Als Weihnachten näherkam, hörte ich mich selbst manchmal sagen: „Ich bin jetzt schon froh, wenn alles vorbei ist.“ Nie zuvor hatte ich mich auf das Ende der Feiertage gefreut! Natürlich waren wir danach immer müde, aber gegraut hatte es mir vor dieser Jahreszeit noch nie.

Endlich war ich Teil eines „traditionellen Weihnachtsfestes“ und anstatt die Zeit zu genießen, war sie einfach nur anstrengend. Von Weihnachten umgeben und eingenommen, wurde ich jedoch das Gefühl nicht los, Weihnachten eigentlich zu verpassen. Ich machte trotzdem weiter und erlebte den hektischsten Weihnachtsabend meines Lebens. Berge von Geschenken wurden getauscht und Mülltüten voller Geschenkpapier und Verpackung stapelten sich. Ich saß zwischen den Resten dieser „Weihnacht“ und war enttäuscht. Es fühlte sich an, als hätte ich das große Finale eines Films verpasst und war zum Abspann vorgesprungen. Was war aus Weihnachten geworden?

All die liebevoll ausgewählten Geschenke? In den kommenden Wochen und Monaten fand ich viele meiner Geschenke in der hinteren Ecke eines Schrankes wieder oder sie verstaubten auf einem Regal. Einiges, was ich selbst bekommen hatte, war nutzlos. Wir hatten viel Geld für Geschenke ausgegeben und ein paar Wochen später hatte keiner wirklich etwas davon.

Bevor mich jemand für den Grinch hält, möchte ich sagen, dass ich nichts gegen Geschenke habe. Ich mag es nur nicht, wenn Weihnachten zu einem Einkaufsrausch wird und nichts als Stress bedeutet. An diesem enttäuschenden Weihnachtsfest wurde mir der wahre Sinn von Weihnachten wieder bewusst, die Freude, die Weihnachten zu etwas Besonderem macht, musst du selbst suchen. Diese Freude spürst du nicht einfach nur, weil Dezember ist und du Geschenke kaufst, einen Baum dekorierst und Weihnachtsmusik hörst.

Hier sind einige Ideen, die ich mir dieses Jahr vorgenommen habe, um den Geist von Weihnachten zu auszustrahlen:

  • Weihnachtskarten an meine Lieben nah und fern verschicken
  • Weihnachtsgeschichten mit meinen Kindern und Freunden lesen
  • Besinnliche, fröhliche und bedeutungsvolle Weihnachtsbotschaften auf meine Facebook Seite stellen
  • Für Missionsarbeit spenden, die Weihnachten für bedürftige Kinder und Familien zu etwas Besonderem macht
  • Den Menschen in meiner Nachbarschaft mit kleinen freundlichen Gesten begegnen
  • Weihnachtsplätzchen für Lehrer und Freunde backen
  • Das Einkaufszentrum vermeiden
  • Das Weihnachtsfest einfach halten: weniger Stress und mehr Sinn
  • So viel Zeit wie möglich mit meiner Familie und Freunden verbringen

Was ich Jesus schenke? Dankbarkeit!

Der Dezember ist da. Nimm dir vor dem Weihnachtsstress die Zeit, darüber nachzudenken, wie man diese wunderschöne Jahreszeit sinnvoll gestalten kann und wie du dieses Jahr „Weihnachten finden“ kannst.