In Der Ritt nach Narnia, einem der sieben Romane in C. S. Lewis’ Fantasyserie Die Chroniken von Narnia, träumt ein Junge namens Shasta davon, in den unbekannten Norden zu reisen, und wie sich herausstellen wird, befindet sich dort auch das magische Land Narnia. Eines Nachts hörte Shasta zufällig mit, wie der Fischer, den er für seinen Vater hält, ihn an einen Adligen aus einem benachbarten Königreich verkauft. (Erst sehr viel später finden wir heraus, dass Shasta als Baby bei einem Schiffbruch verloren ging und vom Fischer gefunden wurde.) Als Shasta im Stall auf seinen neuen Herrn wartet, erfährt er überrascht, dass der Hengst des Adligen ein sprechendes Pferd Namens Bree aus Narnia stammt. Bree erzählt, wie er als Fohlen entführt und als Schlachtross verkauft wurde, und schlägt Shasta eine gemeinsame Flucht vor. Ihre Reise nach Norden ist lang und gefährlich und des Öfteren begegnen sie Löwen.

Während der ersten Begegnung mit den Löwen treffen Shasta und Bree auf dem Weg nach Narnia zwei weitere Flüchtlinge. Aravis ist eine junge Aristokratin, die zu einer Ehe mit einem zwielichtigen Charakter gedrängt wurde und mit ihrer sprechenden Stute Hwin geflohen ist, die ebenfalls aus Narnia entführt worden war. Die vier beschließen, die Reise gemeinsam weiterzuführen.

Getrennt von seiner Reisegruppe, erreicht Shasta als erster den verabredeten Treffpunkt und muss die Nacht allein zwischen gruseligen alten Gräbern verbringen. Er wird durch ein Rascheln im Gebüsch geweckt, aber es ist nur eine Katze, die es sich an Shasta’s Seite gemütlich macht. Als Shasta durch den Schrei von Schakalen geweckt wird, gefolgt vom schrecklichen Brüllen eines Löwen, öffnet er die Augen und ist erleichtert, nur die Katze an seiner Seite zu finden.

Als die Gruppe wieder vereint ist, erfahren sie von einer Verschwörung. Eine Gruppe Übeltäter plant, in das kleine an Narnia grenzende Königreich Archenland einzufallen, um danach Narnia selbst zu erobern. Die vier wollen den König von Archenland, Lune, warnen. Auf dem Weg begegnen sie einem weiteren Löwen. Die Pferde laufen so schnell sie können, aber der Löwe überholt sie und greift Aravis an. Shasta vertreibt den Löwen. Die Pferde sind erschöpft, deshalb lässt Shasta sie und Aravis in Obhut eines freundlichen Einsiedlers zurück und macht sich zu Fuß auf den Weg, um den König zu warnen.

Shasta trifft auf König Lune und seine Jagdgesellschaft, überbringt seine Botschaft und schließt sich ihnen mit einem geliehenen Pferd an. Dichter Nebel verschlechtert jedoch bald die Sicht und Shasta wird von der Gesellschaft getrennt. Verloren und niedergeschlagen, spürt er eine Präsenz, die neben ihm in der Dunkelheit wandelt. Ein Gespräch entwickelt sich, und Shasta erzählt, wie viel Unglück ihm seiner Meinung nach schon passiert ist, einschließlich seiner jüngsten Begegnungen mit den Löwen. Die Gestalt entpuppt sich als Aslan, dem „Großen Löwen” aus den vorhergehenden Narnia-Büchern, der offenbart, dass er der einzige Löwe ist, dem Shasta auf seiner Reise begegnet ist:

„Ich war der Löwe, der dich gezwungen hat, dich Aravis anzuschließen“, sagt Aslan zu Shasta. „Ich war die Katze, die dich zwischen den Gräbern getröstet hat. Ich war der Löwe, der die Schakale vertrieben hat, während du geschlafen hast. Ich war der Löwe, der die Pferde zur Eile antrieb, so dass du König Lune rechtzeitig erreichen konntest. Und ich war der Löwe, an den du dich nicht erinnern kannst, der dein [Rettungsboot] geschoben hat, in dem du als Kind dem Tode nahe warst, damit es dort auf Land traf, wo ein Mann noch um Mitternacht am Ufer saß und dich in Empfang nahm.“

Ein goldenes Licht bricht durch den Nebel, und Shasta sieht „an seiner Seite laufend, größer als das Pferd, einen Löwen. Der Löwe verbreitete das Licht. Niemand hat je etwas Furchteinflössenderes oder Schöneres gesehen.“

Aslan verschwindet, Shasta findet den Weg ins Archenland, und König Lune erkennt in ihm seinen eigenen Sohn Cor, den längst verloren geglaubten älteren Zwilling von Prinz Corin und damit den Thronfolger. Cor und Aravis werden ein Paar und heiraten. „Und nach dem Tod von König Lune waren sie gerechte Herrscher des Archenlandes.“

Diese fantastische Geschichte für Kinder enthält einige zeitlose Wahrheiten: Die Schwierigkeiten, denen wir im Leben gegenüberstehen, werden nicht dem Zufall überlassen. Jede einzelne hat einen bestimmten Zweck; aus allen kann letztendlich etwas Gutes enstehen, und nichts davon ist zu schwierig, als dass wir es mit Gottes Hilfe nicht meistern können. Die „Löwen“, die wir fürchten, sind oft etwas Positives, denn ohne sie würden wir unser Ziel nicht erreichen; wir würden nie unser volles Potenzial ausschöpfen, mit dem Gott uns gesegnet hat.

Aus unserer Sicht sind Schwierigkeiten selten etwas Gutes, aber Gott weiß, was Er tut. Er weiß, in welcher Phase unseres Lebens wir uns wo befinden sollten und Er wird uns helfen, unser Ziel zu erreichen, wenn wir unseren Teil tun. Angefangen mit dem Gottvertrauen, dass alle Schwierigkeiten, denen wir auf dem Weg begegnen, in Seiner wohlwollenden Kontrolle liegen.

Gott lässt uns oft an einen Punkt kommen, an dem unsere eigenen Reserven nicht ausreichen. Er lässt es jedoch nie so weit kommen, dass Aufgeben unsere einzige Option ist. Wir können uns in jeder Situation an Ihn wenden, Ihm vertrauen und Seine Ressourcen nutzen, um uns ans Ziel zu bringen. Wenn wir diese Option nutzen, wird Er uns immer über die Ziellinie bringen, so oder so.