Viele normale, natürliche Dinge im Leben werden von manchen Menschen positiv gesehen, von anderen aber eher negativ. Nimm zum Beispiel einen Regentag. Manche beschweren sich darüber, während andere ihn als Segen betrachten, weil er ihre Felder oder ihren Garten bewässert. Was für den einen ein Grund zur Freude und Dankbarkeit ist, wie z.B. der Umzug an einen neuen Ort, mag von jemand anderem abgelehnt und gehasst werden. Alles kann zu einer Quelle der Verbitterung werden, selbst Dinge, die an sich nicht schlecht sind oder die jemand anderes vielleicht sogar für gut hält. Es hängt oft davon ab, wie du die Ereignisse oder Umstände siehst.

Andererseits gibt es Dinge, die wir alle natürlicher Weise für nicht gut oder wünschenswert halten: eine Krankheit, ein Autounfall, ein abgebranntes Haus, usw. Wenn du eine körperliche Behinderung hast, ist das etwas, das dir vielleicht eine Menge Schmerzen oder Kummer bereiten mag. Du bildest dir das ja nicht ein und es wäre ganz natürlich, deswegen negative Gefühle zu haben. Doch selbst unsere körperlichen Einschränkungen können zu Sprungbrettern für ein besseres Leben werden; wie Sprossen einer Leiter können sie uns helfen, höher zu klettern, als wir es ohne sie tun würden.

Jeder von uns hat etwas in seinem Leben, das uns ernsthaft behindern könnte, wenn wir uns davon unterkriegen lassen. Aber das Wunderbare ist, dass Gott einen Weg für uns geschaffen hat, diese Dinge zu überwinden. Er erwartet sogar, dass wir das tun. Weil seine Hilfe immer verfügbar ist, müssen die Umstände nicht unser Verhalten diktieren.

Schau dir all die Männer und Frauen durch die Geschichte hindurch an, die scheinbar unüberwindbare Hindernisse überwunden haben, um Großes zu leisten. Sie mussten härter kämpfen, um diese Hindernisse zu überwinden, aber dadurch sind sie stärker geworden. Anstatt zu beklagen, dass das Leben ihnen eine „Zitrone”, etwas Unerwünschtes, beschert hatte, machten sie aus ihren Zitronen Limonade. Aufgrund ihrer vermeintlichen Handicaps stiegen sie zu größeren Höhen auf, als sie es sonst getan hätten.

Beethoven war stocktaub, als er einige der schönsten Musikstücke komponierte, die je geschrieben wurden. Auch Thomas Edison war taub, als er den Phonographen erfand. Alexander der Große soll eine Deformation des Halses oder des Rückens gehabt haben. Der griechische Dichter Homer war blind. Renoir malte einige seiner schönsten Meisterwerke, als seine Finger durch Rheuma so deformiert waren, dass er sich den Pinsel an der Hand festbinden musste. Händels rechte Seite war gelähmt, als er sein größtes Werk, den „Halleluja-Chorus”, komponierte.

Oft sind Menschen, die Schwierigkeiten überwunden haben, in der Lage, anderen zu helfen, den Mut und den Glauben zu haben, ihre Schwierigkeiten zu überwinden. Ihre persönlichen Beispiele zeigen, dass es möglich ist, scheinbar unmögliche Situationen zu überwinden.

Wäre Helen Keller nicht von Kindesbeinen an blind und taub gewesen, hätte sie nie die Möglichkeit gehabt, die Inspiration zu werden, die sie für Millionen von Menschen war und ist, und sie hätte nie sagen können: „Ich danke Gott für meine Behinderungen, denn durch sie habe ich mich selbst, meine Arbeit und meinen Gott gefunden.”

Booker T. Washington wurde als Sklave geboren und arbeitete in einer Salzfabrik und als Hausjunge für einen Minenbesitzer, um seine Familie zu unterstützen, bevor er Pädagoge, Aktiviest für afroamerikanische Anliegen und Gründer eines Colleges für junge Afroamerikaner wurde.

Problemen und Schwierigkeiten haben oft Vorteile, die es zu entdecken gilt! Hätten wir keine, würden wir vielleicht selbstgefällig werden und achtlos dahinschlendern, ohne die Charakterstärke zu entwickeln, die aus der Überwindung von Widrigkeiten entsteht. Die Schönheit, die oft aus dem Leid entsteht, hätte keine Chance, in unserem Leben zu erblühen. Vielleicht schätzen wir dann unsere Lieben nicht so sehr und finden in denen, die uns in der Not zur Seite stehen, nicht die wahren Freunde. Hätten vielleicht nicht so viel Verständnis und Mitgefühl für andere, die dasselbe durchmachen, oder wissen nicht, wie wir ihnen helfen können.

Manchmal benutzt Gott Schwierigkeiten, um uns zu helfen, auf ihn zu schauen. Er benutzt unsere Prüfungen und Schwierigkeiten auch, um uns Geduld und Barmherzigkeit zu lehren und uns zu helfen, nicht über andere zu urteilen, um nur einige Beispiele zu nennen. Hätten wir nie Prüfungen, müssten wir nicht bei Gott nach Kraft suchen. Wir würden auch nicht die aufregende Erfahrung machen, dass er immer für uns da ist!