Für mich ist die schönste Zugstrecke der Welt die der australischen Indian-Pacific. Die Strecke führt von Sydney an der Ostküste nach Perth an der Westküste. Sie durchquert den ganzen Kontinent und verbindet zwei Ozeane, den Pazifik und den Indischen Ozean. Sie überbrückt eine Strecke von 4.352 km und überschreitet drei Zeitzonen – das ist weiter als von London nach Istanbul.

Die meiste Zeit der 65 Stunden dauernden Reise fährt der Zug durch einige der felsigsten und kargsten Landschaften der Erde. Auf einem Abschnitt geht es durch die Nullarbor Ebene, ein ausgedörrtes, baumloses Flachland, das einer Mondlandschaft ähnelt, in der Farbe von Cayenne Pfeffer. Das Wort „Nullarbor“ kommt aus dem Lateinischen nullus arbor, was so viel wie „keine Bäume“ bedeutet. Nichts als ausgetrocknete, unfruchtbare Kalkstein-Erde beiderseitig der Gleise, die sich weit bis zum Horizont erstreckt. Auf einem bestimmten Streckenabschnitt von 478 km gibt es keine Kurven; es ist das längste gerade Stück Bahnstrecke auf der Welt.

Nach einer scheinbar endlosen Reise erreicht der Zug sein Ziel – die Stadt Perth. Es scheint, als ob man in einer ganz anderen Welt ankommt. Der Reichtum der Stadt, die schönen Straßen, ein wunderschöner Fluss, der ins Meer fließt – es ist schwer zu glauben, dass wir kurz zuvor nur Staub und Gestrüpp gesehen haben. Wir sind in einer leuchtenden neuen Stadt angekommen, aber erst nach einer riesigen, trostlosen Leere.

Was für eine Analogie auf die Reise eines Christen! Wie ein Pilger wandert er durch diese kurzlebige Welt. Die beste Reiseroute ist der Weg, den Gott für ihn oder sie auserkoren hat; genauso wie der Zug über die geraden Gleise fährt, die für ihn gebaut wurden. Von Gottes Geist gestützt können wir in Frieden und mit Freude durch die Wüste dieser Welt wandern.

Eine strahlende neue Stadt erwartet uns am Ende unserer Reise – eine Stadt, die nicht von Menschenhand gebaut wurde, sondern von Gott, dem Schöpfer selbst. Wie in Offenbarung 21 beschrieben, ist es eine Stadt wie keine andere, bereitet für Seine eigenen teuren Kinder, die Ihn lieben und in Seiner Liebe bleiben; eine Stadt, in der – ungleich den Städten der Menschen – Güte wohnt und Böses nicht eindringt; eine Stadt, in der wir die Hitze, den Staub und das Gestrüpp der Welt hinter uns lassen. „Denn die frühere Not ist vergessen … kein Mensch wird noch an das Vergangene denken, niemand wird es sich zu Herzen nehmen.“ 1

Gehen wir also den Weg, den Gott für uns vorgesehen hat, genießen wir die Reise in dem Bewusstsein, dass Er mit uns ist und uns sicher und gesund an unser himmlisches Ziel bringen wird.

  1. Jesaja 65,16-17