„Die Welt ist voller wundersamer Dinge, wir sollten alle glücklich sein wie die Könige.“ Diese Zeile, die uns einlädt die Welt zu erkunden, stammt aus der Feder von Robert Lewis Stevenson in Mein Bett ist ein Boot und war ein Lieblingsspruch meines Vaters. Er hatte eine unstillbare Neugier, die dazu führte, dass die Bücherstapel in unserem kleinen Haus in jedem Regal und in jeder Ecke in die Höhe wuchsen. Wenn wir etwas wissen wollten, besorgten wir uns Bücher und recherchierten, oder wir fragten Leute, die sich mit dem Thema auskannten. Neben den Büchern gab es immer mehrere Arten von Handwerk, die uns gerade interessierten – Weben und Spinnen und Wolle färben, Holz- und Lederarbeiten, Kalligrafie, Häkeln, Sticken und unzählige Bausätze.

Nachdem ich von meinem ersten Ausflug an die Küste Muscheln mit nach Hause gebracht hatte, wollte ich ihre Namen herausfinden und sie nach ihrer Form sortieren. Bald schrieben wir Muschelhändler auf der ganzen Welt an und kauften Exemplare aus allen Ozeanen. Wir traten einem Muschelclub bei, der sich einmal im Monat traf, um unsere Sammlungen zu identifizieren, zu tauschen und zu teilen. Es war eine bereichernde Erfahrung für einen jungen Menschen, und ich sah, wie viel ich allein durch das Zuhören und den Austausch mit anderen, die mehr Erfahrung hatten als ich, lernen konnte.

Die Freude am Lernen machte mein Leben zum Abenteuer. Ich halte mich an Bill Nyes Lebensmotto, jederzeit bereitwillig das Gespräch mit einem Fremden zu suchen: „Jeder, den du jemals treffen wirst, weiß etwas, was du nicht weißt.“

Vor kurzem unterhielt ich mich mit einer Freundin, bei der gerade Brustkrebs diagnostiziert worden war. Sie wird sich medizinischen Untersuchungen unterziehen, bevor sie eine lange Reihe von Chemotherapien beginnt. Sie erzählte mir von all den Menschen, die sie in den Wartezimmern der medizinischen Zentren trifft, und von den Gelegenheiten, die sie hatte, ein wenig Trost zu spenden und Samen des Glaubens zu pflanzen. Obwohl sie durch die Ernsthaftigkeit ihrer Situation ernüchtert ist, schien sie bereit zu sein, aus dem ganzen Prozess zu lernen und das Beste daraus zu machen: „Wenn andere Menschen in Schwierigkeiten geraten, können wir ihnen den gleichen Trost spenden, wie Gott ihn uns geschenkt hat.“ 1 Ich bewundere ihren Glauben und ihren Mut, und ich hoffe, dass ich von ihr und mit ihr lernen kann.

Jesus wurde oft Rabbi genannt, was Lehrer bedeutet, und Er versprach, dass auch der Heilige Geist unser Lehrer sein würde. 2 Er schenkt uns Weisheit und Einsicht in jeder Erfahrung und Situation, von den scheinbar unbedeutenden bis zu den geistigen. Die wahre Freude des Lernens ist es, zu Seinen Füßen zu sitzen und von Ihm zu lernen. 3

  1. 2. Korinther 1,4
  2. Vgl. Johannes 14,26; 16,13
  3. Vgl. Lukas 10,38-42