Die Abalone ist ein Schalentier, das in Küstengewässern an Felsen haftet. Sie ist ein Gastropode, was bedeutet, dass ihr Bauch auch ihr Fuß ist – sie bewegt sich auf ihrem Bauch. Abgesehen von ihrer Schale besteht eine Abalone praktisch nur aus ihrem Magen. Sie bleibt an einem Felsen haften und hebt dann ihre Schale etwa einen halben Zentimeter an. Wenn das Wasser an dem Teil des Magens vorbeifließt, der zwischen Schale und Felsen frei liegt, fängt die Abalone mikroskopisch kleine Pflanzenteile aus dem Wasser auf und verzehrt sie.

Die Schale der Abalone ist nicht nur ihr Haus, sondern auch ihr Panzer. Wenn sie bedroht wird, kann sich die Abalone plötzlich so fest an den Felsen klammern wie in einem Schraubstock. Dieser große Bauch kann einen enormen Saugeffekt erzeugen. Im Handumdrehen klebt die große Muschel so fest am Felsen, dass man ein Brecheisen braucht, um sie zu lösen. Wenn Menschen also „wie Abalone kleben“, dann kleben sie wirklich.

Vielleicht lernt man mit der Zeit, so fest zu haften. Normalerweise werfen mich die ersten Wellen von Schwierigkeiten, wenn sich alles um mich herum in Chaos auflöst, Dinge in der Brandung aufgewühlt werden und meine Welt Kopf steht, für einen Moment aus der Bahn. Aber dann finde ich meinen Felsen und klammere mich an ihn, als ob alles davon abhängt. Solche turbulenten Zeiten waren früher beängstigend, doch schließlich habe ich gelernt, dass das Leben nun einmal so ist, und als ich es als die natürliche Ordnung der Dinge akzeptierte, wurde es einfacher, damit umzugehen.

Mit jedem Wellengang verstehe ich besser und weiß, was zu tun ist. Ich kenne die Wellen und den Felsen, ich weiß, ich besitze eine Saugvorrichtung, die mir hilft, mich festzuhalten, und je öfter ich es praktiziere, umso einfacher wird es. Das Festhalten stärkte meine Saugkraft. Ich lernte auch, mich zu entspannen, wenn das Meer ruhig ist, aber auch jederzeit bereit zu sein, mich am Felsen festzuklammern. Ich möchte nie wieder das schreckliche Gefühl haben, im Ozean der Sorgen hin und her geworfen zu werden. Ich lernte auch, mich nie weit von dem Felsen zu entfernen, denn er ist das Einzige, auf das ich mich verlassen kann.

Mein Fels ist Jesus. Er und Sein Wort sind meine Stärke und Rettung in Zeiten der Not. Ich bin nur ein einfaches, verletzliches Geschöpf, aber ich weiß, an wen ich mich wenden und an wem ich mich festhalten kann. Und ob du es glaubst oder nicht, ich habe die stürmische See sogar lieben gelernt. Schließlich halte ich mich fest wie eine Abalone. Je stärker die Wellen, desto fester klammere ich mich an meinen Felsen.