Wenn ich mich mit meinem dreiundzwanzigjährigen Ich zusammensetzen könnte, frisch verheiratet und auf dem Weg zur Mutterschaft, oh, es gäbe so viel, was ich diesem Mädchen sagen würde! Als ich jung war, hatte ich eine etwas unrealistische Erwartung von „glücklich bis ans Lebensende”, und wenn meine Beziehung zu meinem Mann jemals davon abwich, war ich mir sicher, dass wir dem Untergang geweiht waren und unsere Ehe ruiniert war. Ich kam zu dem Schluss, dass die Ehe eine so komplizierte und komplexe Beziehung ist, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir nachlassen, uns zu lieben. Ich war eine ängstliche, unsichere Ehefrau.

Ich würde meinem jungen Ich sagen, dass Liebe eine Entscheidung ist, die du jeden Tag triffst, ein Muskel, der durch Gebrauch stärker wird. Du tust es, wenn es schwer ist, und du tust es, wenn es leicht ist. Du tust es, weil Gott dich gebeten hat, deine/n Ehepartner/in so zu lieben, wie Jesus es tut. Und wenn du so liebst, verwandelt dich das, wenn auch langsam, in eine Person, die tiefer und dauerhafter liebt, als du es je für möglich gehalten hättest.

Liebe zeigt sich beim Babybaden, im Bezahlen von Rechnungen, im Streiten und Versöhnen, im Kuscheln und Gute-Nacht-Kuss, im Tag für Tag zusammenarbeiten, während man Geschichte schreibt. Sie zeigt sich in Vergebung und Reifung, wenn auch sehr langsam. Sie zeigt sich darin, den Rhythmus des Partners zu lernen und herauszufinden, welche Teile dieses Tanzes man gemeinsam und welche man allein tanzt.

Ehe du dich versiehst, sind Jahrzehnte vergangen und die Liebe, von der du dachtest, sie würde irgendwann ihr Verfallsdatum erreichen, ist stärker denn je und du hast keine Angst mehr. Du weißt, dass diese Liebe niemals sterben wird, solange ihr beide jeden Tag die Entscheidung trefft, euch zu lieben. Und du weißt auch, dass du diese Entscheidung nicht für deinen Partner treffen kannst; du musst darauf vertrauen, dass er sich auch weiterhin für die Liebe entscheidet.

Diese Erkenntnis führt dich wiederum zu Jesus, und damit schließt sich der Kreis. Weil du weißt, dass er der Einzige ist, der eure Herzen bewahren kann, betest du nicht, dass dein Partner dich weiter liebt, sondern dass er Jesus weiter liebt und bereit ist, ihm zu folgen, wohin er auch führt. Und du betest dieses Gebet auch für dich selbst, weil du weißt, dass alles andere in Ordnung sein wird, solange ihr beide Jesus über alles liebt – auf die eine oder andere Weise.

Ich erinnere mich, als ich das ersten Mal daran dachte, meinen Mann zu heiraten, und darüber betete, war der Vers, den Gott mir aufs Herz legte Psalm 73,25-26: „Wen habe ich im Himmel außer dir [Gott]? Du bist mir wichtiger als alles andere auf der Erde. Bin ich auch krank und völlig geschwächt, bleibt Gott der Trost meines Herzens, er gehört mir für immer und ewig.”

Schon damals, von Anfang an, war die Botschaft, dass derjenige, den mein Herz am meisten braucht, Er, (Gott) ist.