Eines Tages bat jemand Jesus, in einem Rechtsstreit zwischen ihm und seinem Bruder zu schlichten. Jesus war nicht daran interessiert, sich in ihren Streit um ein Erbe einzumischen, aber Er erzählte eine Geschichte über einen Bauern zur Erntezeit.

Die Ernte war außergewöhnlich gut ausgefallen, und der Bauer hatte mehr Getreide zu lagern, als seine Scheunen fassen konnten. Ohne zu zögern, beschloss er, die vorhandenen Scheunen abzureißen und an ihrer Stelle größere zu bauen. Mit geschwollener Brust sagte er sich: „Mein Freund, du hast genug für die nächsten Jahre eingelagert. Jetzt nimm es leicht! Iss, trink und sei fröhlich!“ 1

Doch dann hörte er eine leise, kleine Stimme: „Du Narr! Du wirst noch in dieser Nacht sterben. Wer wird dann alles bekommen, wofür du gearbeitet hast?“ 2

Der Bauer in diesem Gleichnis führte ein Leben, das für jeden, der ihn sah, erfolgreich und sinnvoll erschien. Doch Jesus wies darauf hin, dass alles, was der Bauer besaß, nur vorübergehend war und er bald feststellen würde, im Grunde genommen gar nichts zu besitzen.

In Shakespeares Macbeth kommt die Titelfigur zu einer ähnlich düsteren Erkenntnis. Im 5. Akt, Szene 5, hat Macbeth gerade erfahren, dass die Königin tot ist, und er weiß, sein eigener Tod steht unmittelbar bevor. Er hält seinen berühmten Monolog: „Das Leben ist nur ein wandelnder Schatten, ein armer Spieler, / Der herumstolziert und sein Stündchen auf der Bühne in Sorge verbringt, / Und dann nicht mehr gehört wird. Es ist ein Märchen, / Erzählt von einem Idioten, voller Schall und Rauch, / Das nichts bedeutet.“

Wie der Bauer in Jesu Gleichnis haben alle Erfolge Macbeths keinen ewigen Wert, und am Ende seines Weges kann er in keiner seiner Handlungen einen dauerhaften Sinn finden.

Jeder Mensch fragt sich, ob sein Leben einen Sinn hat, und wenn ja, wie er ihn finden kann. Es ist eine Frage, die manchmal aus Verzweiflung gestellt wird, manchmal aus Zynismus, oft aber auch aus aufrichtiger Neugier und dem Wunsch nach sinnvollen Zielen und Orientierung im Leben.

Jesus verstand dieses Grundbedürfnis der Menschen nach Sinn und Ziel und gab das Geheimnis in einer Bemerkung am Ende des Gleichnisses über den Bauern preis: „Ja, ein Narr ist, wer irdischen Reichtum anhäuft, aber keine reiche Beziehung zu Gott hat.“ 3

In dieser Ausgabe von Activated geht es um die Dinge, die im Leben wichtig sind, und insbesondere darum, wie man eine Beziehung zu Gott aufbaut. Ich hoffe, die Lektüre gefällt dir.

  1. Lukas 12,19
  2. Lukas 12,20
  3. Lukas 12,21