Jeder hat eine Vorstellung davon, wie Frieden und Zufriedenheit für ihn aussehen. Ich denke an grüne, sanfte Hügel und ein Häuschen im Wald mit einem schönen Garten, an die Abende auf der Veranda zu verbringen, den Sonnenuntergang zu beobachten und ein Gespräch mit Freunden und Familie zu führen. Ich denke an ein gesundes Guthaben auf unserem Sparkonto. In meiner „glücklichen Welt“ führen meine Kinder alle ein produktives, befriedigendes Leben und werden aufwachsen, um glückliche, gesunde Familien zu gründen, und allen meinen Lieben geht es gut. Das klingt friedlich. Das hört sich nach einem guten Leben an, und ich weiß einfach, dass ich das Musterbeispiel für Zufriedenheit sein würde!
In Wirklichkeit ist die Welt ein Chaos, meine Kinder haben gelegentlich Probleme, mein Mann und ich sind manchmal nicht synchron, Geld ist nicht immer im Überfluss vorhanden, wir sind oft müde; es gibt Dinge, die wir nicht sonderlich mögen, aber tun müssen, und Dinge, die wir gerne tun würden, aber zu denen wir selten kommen. Und obwohl ich eine Veranda habe, verbringe ich nicht viele Abende damit, dort friedlich auf meinen Schaukelstuhl vor mich hin zu wippen.
Aber ich habe in letzter Zeit die Evangelien gelesen und es ist interessant, Jesu Einstellung zum Leben zu beobachten. Es gibt viel von Seinem Beispiel zu lernen, aber zwei Dinge, die mit diesem Thema zu tun haben, fallen mir sofort auf:
- Er kannte Seinen Vater gut genug, um Ihm zu vertrauen.
- Er zog sich regelmäßig vom Lärm und Trubel zurück.
Ich bin davon überzeugt, wenn ich Angst, Frustration, Unzufriedenheit, Überforderung oder Stress erlebe, ist die Antwort unter einem dieser beiden Punkte zu finden. Das bedeutet nicht, es gibt nichts Praktisches zu lernen, zu ändern oder zu tun, aber es wird wahrscheinlich in einem dieser Punkte verwurzelt sein. Es ist einfach, aber nicht leicht. Glücklicherweise bietet das Leben täglich Gelegenheiten, zu üben und besser zu werden.
Hier sind einige Beispiele dafür, wie Jesus sich zurückzog:
„[Trotz Jesu Bitte, seine Wunder geheim zu halten,] verbreitete sich das, was er tat, noch schneller, und die Menschen strömten herbei, um ihn predigen zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Jesus zog sich jedoch immer wieder zum Gebet in die Wüste zurück.“ 1
„Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück.“ 2
„Als Jesus die Nachricht, 3 erhalten hatte, fuhr er mit dem Boot in eine entfernte Gegend, denn er wollte allein sein.“ 4
Und hier ist ein Beispiel für Jesu Gottvertrauen, gesprochen in der schwierigsten Zeit Seines Lebens:
„Vater, wenn du willst, dann lass diesen Kelch des Leides an mir vorübergehen. Doch ich will deinen Willen tun, nicht meinen.“ 5