Es gibt ein Sprichwort, das lautet: „Gut ist der Feind des Besten.“ Auf den Punkt gebracht, das Streben nach etwas, das bloß gut ist, bedeutet, man wird das Bessere nie erreichen. Es scheint ein kultureller Imperativ dieser Tage zu sein, nie weniger als das anzustreben, was sich als das absolut Beste für uns herausstellt. Aber ich komme da zu einer gegensätzlichen Schlussfolgerung.
Bei meiner persönlichen Suche nach dem bestmöglichen Ergebnis in jeder Situation, stellte ich fest, manchmal einige gute Gelegenheiten verpasst zu haben, weil ich mir Sorgen darüber machte, genau um die Ecke könnte ja etwas auf mich warten, das ich mir vielleicht noch viel mehr wünschen würde. Also packte ich die Gelegenheit nicht beim Schopf. In solchen Fällen schien für mich das „Beste“ wirklich der Feind des „Guten“ zu sein. Dadurch, dass ich mich auf den Weg machte, um den sprichwörtlichen Goldschatz am Ende des Regenbogens zu holen, verpasste ich die Schönheit des Regenbogens. Ich wäre wahrscheinlich glücklicher gewesen, wenn ich die Reise genossen hätte, anstatt ständig auf das nächste Etappenziel fixiert zu sein.
Während ich darüber nachdenke, erinnere ich mich an etwas, das Petrus über Jesus sagte: „Er zog umher, tat Gutes und heilte alle.“ [0. Apostelgeschichte 10:38] Jesus nutzte die Gelegenheiten, um Gutes zu tun, wann immer sie sich Ihm boten.
Da gibt es die berühmte Stelle im Paulusbrief an die Römer, in der er schreibt, „dass für die, die Gott lieben und nach seinem Willen zu ihm gehören, alles zum Guten führt.“ [0. Römer 8:28, Hervorhebung hinzugefügt] Ich habe oft Trost aus diesem Vers geschöpft, wenn sich die Dinge überhaupt nicht gut entwickelten. Vor kurzem habe ich tiefer über diese Schriftstelle nachgedacht und darüber, wie alle Dinge zum Guten zusammenwirken, nicht notwendigerweise zum Besten. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich gerade jetzt in der besten Situation befinde, aber ich weiß, dass sie gut ist. Und anstatt mir darüber Sorgen zu machen, was ich nicht habe, kann ich den gegenwärtigen Umständen dennoch positive Seiten abgewinnen und sie genießen.
Salomo kam offensichtlich zu einem ähnlichen Schluss, denn er schrieb: „Ich habe aber auch etwas Schönes und Gutes entdeckt: dass jemand isst, trinkt und Freude an seiner Arbeit hat, … denn das ist seine [Belohnung].“ Wenn das so ist, dann kann die permanente Suche nach etwas Besserem dazu führen, dass wir das Gute, das wir bereits besitzen, nicht zu schätzen wissen.
Sollten wir also zufrieden sein, uns mit dem Guten abzufinden? Vielleicht nicht immer, aber ich denke, wir wären insgesamt glücklicher, wenn wir es öfter täten. Letzten Endes ist gut ja gar keine schlechte Sache!