Die Prämisse von „Das geheime Leben des Wassers“ von Masaru Emoto ist, dass Wasser die positive oder negative Kraft reflektiert, mit der es in Kontakt kommt. Der Autor setzte destilliertes Wasser verschiedenen Einflüssen durch Sprache, Musik, Fotos und Schrift aus. Anschließend fror er das Wasser ein und fotografierte die Kristalle. Die Fotos legen nahe, dass positive Einflüsse wie Gebete, erhebende Musik und positive Sprache das Wasser veranlassten, schöne Kristalle zu bilden, während negative Einflüsse das Wasser veranlassten, überhaupt nicht zu kristallisieren oder nur hässliche Muster zu bilden.

Weit hergeholt? Möglich, allerdings könnten seinen Ideen in vielen die Frage aufgeworfen haben, welche Energieschwingungen wir in anderen erzeugen.

Nachdem ich über einen Zeitraum von 45 Jahren in 14 Ländern gelebt habe, werde ich oft gefragt, welches Land ich am liebsten mag. Die Wahrheit ist, dass es meist das Land ist, in dem ich gerade lebe. Jedes Land hat seine eigenen Segnungen und Herausforderungen, und ich habe festgestellt, dass es notwendig ist, die guten Dinge zu schätzen, die jedes Land zu bieten hat, um die Erfahrungen, die das Leben mir zu diesem Zeitpunkt beschert, besser genießen zu können.

Eine nützliche Überlebensfähigkeit, die ich während meines Aufenthalts im Nahen Osten gelernt habe, ist, für alles dankbar zu sein, was mir widerfährt. Für die Menschen in dieser Region ist es üblich, Gott immer wieder für das zu danken, was gerade mit ihnen passiert – ob es nun ein offensichtlicher Segen ist oder ein Segen im Verborgenen, wie in dieser Geschichte dargestellt:

Der berühmte Geschichtenerzähler Juha erzählt, wie er eines Tages trotz der Schwierigkeiten – sein Esel starb, eine längere Dürreperiode und steigende Preise auf dem Markt – entschlossen war, Gott zu danken, egal was sich gerade ereignet. Die Bewährungsprobe kam bald, als er in seinem Garten hackte und sich ein Dorn durch seinen Schuh bohrte. Nachdem er auf einem Fuß herumgehüpft war, während er vor Schmerz aufschrie, erinnerte er sich. Danke, Gott, dass nur meine alten Schuhe ruiniert wurden und nicht meine neuen.

Als er weiter in seinem Garten hackte, erhob sich ein Sandsturm und warf ihn zu Boden. Nachdem der Sturm abgeklungen war, dachte er: Ich danke Gott, dass Sandstürme so selten sind!

Bevor er seine Arbeit wieder aufnahm, legte er seinen Geldbeutel ab, in dem sich die Münzen befanden, die er gespart hatte, um einen neuen Esel zu kaufen. Ein Dieb, der vorbeikam, stahl den Geldbeutel, und trotz einer erbitterten Verfolgungsjagd gelang es Juha nicht, ihn zu fangen. Schwer keuchend fragte er sich: Wofür kann ich jetzt dankbar sein? Er hatte keine Antwort und ging zurück zum Hacken.

Bald näherte sich ein Seemann und sagte: „Ich war früher Ihr Schüler, bis ich mich einer Schiffsmannschaft anschloss. Als wir in große Gefahr gerieten und riesige Wellen drohten, unser Schiff zu versenken, erinnerte ich mich daran, dass Sie uns lehrten, in jeder Situation zu danken. Das tat ich, und ich bin wirklich dankbar, dass mein Leben verschont wurde. Als kleines Zeichen meiner Dankbarkeit möchte ich Ihnen nun ein Geschenk überreichen.“

Als Juha das Geschenk öffnete, stellte er fest, dass es genau die Anzahl der Münzen enthielt, die gestohlen worden waren. Ich verliere Geld und gewinne es am selben Tag zurück! Wie wundervoll! Gott ist gut!

Ich hatte die Gelegenheit, dieses Prinzip in meinem eigenen Leben anzuwenden, als ich zehn Tage lang mit einer lebensbedrohlichen Infektion im Krankenhaus lag. Es war eine sehr positive, besondere Zeit mit vielen Momenten der Besinnung. Es war, als ob ich von den Armen Gottes hochgehoben und in einen ruhigen Garten gebracht wurde, um über mein Leben zu meditieren.

Normalerweise bin ich sehr arbeitsorientiert, also war es eine neue Erfahrung für mich, langsamer zu treten und mich auf das Überleben zu konzentrieren, und es gab mir sicherlich eine neue Perspektive auf den Segen der Gesundheit. Ich fasste den Vorsatz, wenn es mir besser geht, zu versuchen, meinem Körper mit einer gesünderen Lebensweise etwas entgegenzukommen. Mit einem Fuß schon über dem Abgrund zwischen Leben und Tod zu schwanken, ließ mich erkennen, was wirklich zählt – Gott und andere zu lieben. Das war nichts, was ich nicht schon wusste, aber es ist ein großer Unterschied, ob man etwas weiß oder es zu einem wichtigen Teil seines Lebens macht.

Ich habe versucht, diese Haltung der Dankbarkeit an meine Kinder und Enkelkinder weiterzugeben, indem ich mit ihnen ein kleines Abendessenspiel namens „Rosen und Dornen“ spielte. Jeder erzählt etwas Gutes, das ihm an diesem Tag passiert ist – eine Rose – und eine schwierige, unangenehme oder herausfordernde Erfahrung – ein Dorn. Ich habe festgestellt, dass dieses Spiel ein Gespräch am Tisch viel mehr anregt, als wenn man nur fragt: „Wie war dein Tag?“, und als Antwort nur ein „okay“ oder „gut“ bekommt.

Dankbar zu sein bedeutet nicht, unsere Probleme einfach zu ignorieren. König David rief zu Gott und fragte: „Mein Gott, mein Gott! Warum hast du mich verlassen? Warum bist du so fern und hörst meine Hilferufe nicht?“ 1 Aber dann beendet David denselben Psalm auf einer positiven Note: „Denn er hat die Augen nicht vor dem Leid des Bedürftigen verschlossen. Er hat sich nicht abgewandt, sondern hat seine Hilferufe gehört. Die Armen sollen essen und satt werden und alle, die den Herrn suchen, werden ihn loben. Euer Herz soll für immer leben. Die ganze Erde wird den Herrn anerkennen und zu ihm zurückkehren. Die Menschen aller Völker werden sich vor ihm verneigen.“ 2


  1. Psalm 22,2 NL
  2. Psalm 22,25, 27-28 NL