Der Hobbit, ein Fantasy Romanserie von J. R. R. Tolkien, erzählt die Geschichte von Bilbo Baggins, einem die Gemütlichkeit liebender Hobbit, der ungewollt von einem Zauberer und einer Gruppe Zwerge in die Suche nach einem Drachenschatz verwickelt wird. Dabei muss er viele Hindernisse überwinden, von Kobolden über feindselige Elfen bis hin zu riesigen Spinnen.
Am Ende erreichen die Abenteurer ihr Ziel: Die Berghöhle des Drachen Smaug. Bilbo betritt die Höhle durch eine geheime Tür im Berghang, um sich ganz alleine dem Drachen zu stellen. Die Zwerge warten unterdessen draußen auf ihn. Auf dem Weg durch den dunklen Tunnel hört er ein Geräusch, als würde Wasser in einem Teekessel auf dem Herd kochen. Das Geräusch wird lauter und geht in etwas über, was dem Schnurren einer riesigen Katze gleicht. Plötzlich wird Bilbo klar, er hört das Echo des tief in der Höhle schnarchenden Drachens.
Bilbo, nun wie gelähmt, möchte nichts lieber tun, als umzukehren. Und beinahe tut er es wirklich. Doch dann ringt er sich dazu durch, weiterzugehen. Tolkien schreibt: „Weiterzugehen war das Mutigste, was er jemals in seinem Leben getan hatte. Die unglaublichen Dinge, die sich anschließend noch ereigneten, waren nichts im Vergleich dazu. Den wahren Kampf focht er ganz allein in dem Tunnel aus, bevor er die große Gefahr überhaupt gesehen hatte, die auf ihn wartete.“
Wir alle erleben Herausforderungen, vor denen wir am liebsten weglaufen möchten, bevor wir überhaupt gesehen haben, was uns erwartet. Mit Drachen (oder anderen furchteinflößenden Hindernissen) zu kämpfen erfordert sehr viel Mut, oftmals verläuft der Kampf auch auf eine Art und Weise, die wir nicht erwartet haben. Bilbos Prüfung kam im Tunnel. Er musste sich seiner Angst und seinen Selbstzweifeln stellen, bevor er dem Drachen gegenübertreten konnte.
Diese „Drachen“ in unserem Leben finden andere meistens gar nicht so schlimm. Nur wir empfinden sie als gigantisch. Folglich müssen wir den Schlüssel zum Sieg oft in uns selbst finden. C. S. Lewis schrieb: „Mut ist nicht einfach nur eine der Tugenden, sondern die Gestalt, die jede Tugend in Zeiten der Prüfung annimmt.“ Hin und wieder müssen wir uns selbst nur dazu zwingen, das Richtige zu tun.
Wenn du ähnlich denkst wie ich, dann scheint es dir vermutlich unmöglich, diese Art von Mut aufzubringen. Egal wie stark wir sind oder zu sein versuchen, oftmals fehlt uns das Durchhaltevermögen, um eine Krise zu überwinden. Wo können wir also den Mut finden, um uns den Herausforderungen des Lebens zu stellen?
Josua 1:9 sagt: „Sei stark und mutig! Hab keine Angst und verzweifle nicht. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin bei dir, wohin du auch gehst.“ Wir können Mut haben, weil Gott mit uns ist. Er schickt uns nicht los, damit wir uns unseren Drachen allein stellen. Er ist immer bei uns und gibt uns Rückendeckung. Er ist nicht nur bereit, uns Stärke und Mut zu geben, sondern verspricht uns auch, uns dort zu treffen und uns hindurch zu helfen.
Wenn du Gott um Mut gebeten hast, hast du dich dafür entschieden, diesen auch zu zeigen, selbst wenn dir nicht danach zu Mute ist. Der Mut wird da sein, wenn du den ersten Schritt machst. Wenn du im Moment nur wenig Mut vorweist, dann ist das in Ordnung. Oftmals bedeutet mutig zu sein einfach, einen Schritt nach dem anderen zu machen, kleine, manchmal winzige Schritte zu machen. Jedes Mal, wenn du eine mutige Entscheidung triffst, stärkst du deinen Mut und stellst dich auf größere Herausforderungen ein, die vor dir liegen. Mut beginnt mit einer bewussten Entscheidung und wächst, je öfter du ihn beweist.
Bilbo eignete sich im Laufe seiner Reise nach und nach Mut an. Er bekämpfte und besiegte furchteinflößende Feinde. Er nahm schwierige Probleme in Angriff und fand Lösungen. Jedes Mal, wenn er sich einer Herausforderung mutig stellte, investierte er in seine Courage. Diese Investitionen machten sich bezahlt, als die Zeit reif war, um sich dem Drachen zu stellen.
Ein Motto der Wachen des Königs im alten Griechenland lautete: „Alle Männer kennen Furcht, doch die Mutigen legen ihre Furcht ab und gehen vorwärts, manchmal in den Tod, aber immer zum Sieg!“ Sei also mutig und stelle dich deinen Drachen.
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Mut ist die gemeinsame Währung all jener, die sich dafür entscheiden, das Richtige zu tun. – Florence Nightingale (1820-1910), englische Sozialreformerin und Begründerin der modernen Krankenpflege
Die größte Gefahr für uns alle … ist nicht die, im Leben zu scheitern oder der Boshaftigkeit anheimgefallen, unglücklich zu sein, oder unser Leben als sinnlos zu empfinden – diese Dinge sind es nicht. Die Gefahr besteht darin, den höchsten Sinn des Lebens nicht zu erkennen, das höchste Gut und das tiefste und bleibende Glück zu verpassen, den wichtigsten Dienst nicht verrichten zu können, den Abglanz des Lebens und das Licht der Präsenz Gottes nicht bewusst wahrzunehmen – und das zu akzeptieren – das ist die Gefahr: Eines Tages mögen wir aufwachen und feststellen, wir waren immer mit den Widrigkeiten des Lebens beschäftigt und haben in Wirklichkeit das Leben selbst verpasst. – Philips Brooks (1835-1893), amerikanischer Geistlicher und Autor.