Ich musste mich dringend mit einer Frau in Verbindung setzen, deren Adresse ich nicht hatte, und es war ein Notfall. Meine Besorgnis wurde immer größer. Ich fühlte mich, als würde ich zerspringen, wenn ich nicht mit ihr reden könnte. Als ich im Gebet fragte, was ich denn nur tun könnte, war plötzlich eine Umschreibung eines Verses aus der Bibel vor mir. Bleib einfach ruhig. Werde still und erkenne, dass ich Gott bin.

Als ich das tat, mich hinsetzte und versuchte mich zu beruhigen und den Herrn bat, eine Katastrophe zu verhüten, sprach Er in meinem Herzen zu mir. Schreibe einfach eine Notiz und bring sie zu der Wohnung, in der sie vorher lebte. Vielleicht kehrt sie aus irgendeinem Grund dorthin zurück, oder jemand, der weiß, wo sie hingezogen ist, findet die Notiz und sagt ihr, sich bei dir zu melden.

Also schrieb ich den Zettel und brachte ihn zu der Wohnung. Gerade als ich, mit dem Zettel noch in der Hand, die Wohnung erreichte, fuhr genau die Person, die ich dringend erreichen musste, aber nicht konnte, mit dem Auto vor.

Ist es nicht wundervoll, wie Gott die Dinge regeln kann? Damals lernte ich, wie Gottes Wort sagt, „Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein.“ 1 In dieser verrückten Hektik, zu der das moderne Leben geworden ist, haben wir ein noch größeres Bedürfnis nach dieser göttlichen Stille, um unsere Seelen in Ruhe zu baden. Nur wenn unser Verstand und unser Gemüt ruhig und gelassen sind, können wir Gott kennenlernen. „Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ 2

Viele Menschen haben diese irreführende Idee, dass diese Stille, von der im Vers gesprochen wird, so etwas wie eine kontrollierte Anspannung ist, eine eingeübte Gelassenheit, und dass sie die Angst irgendwie verdrängen können. Manchmal kann das wohl so gelingen, aber wenn man es so praktiziert, ist es nur eine trügerische äußere Ruhe. Innerlich ist es wie ein brodelnder Vulkan. Dies ist nicht die Ruhe, von der hier gesprochen wird. Die Ruhe Gottes ist keine reine Passivität. Es ist wahre Ruhe des Geistes und Verstandes, die eine große Gedankenklarheit bringt, und nur in dieser Ruhe können wir Gottes Willen und Plan erkennen.

Aus Erfahrung weiß ich, dass wir erst durch Prüfungen und Tests zu dieser göttlichen Ruhe gelangen können. Warum? Tests und Prüfungen bringen die Seele unter Kontrolle, und der Geist wird durch Leiden demütig. Gehst du im Moment durch schwere Zeiten? Dann werde still, komme vor dem Herrn zur Ruhe, und Er wird dir zeigen, wie du in deiner schweren Zeit in Allem Positives sehen kannst. Du musst aber ganz ruhig werden. Nur in dieser ruhigen, andächtigen Hingabe ist es Ihm möglich, zu deinem Herzen zu sprechen.

Was soll ein Gläubiger in Tagen der Finsternis tun? Das Erste, was zu tun ist, ist nichts zu tun, still zu sein. Das geht uns gegen den Strich, ist aber weise. Es gibt einen Spruch: „Eile mit Weile“, „Nur nichts überstürzen“. In anderen Worten, wenn man nicht weiterweiß, stürze dich nicht blindlings in irgendetwas hinein mit der Hoffnung, dass es schon gut gehen wird.

Es gab Zeiten, in denen ich mich in einem geistigen Nebel befand und nichts anderes mehr wollte, als alles aus eigener Kraft zu bewältigen. Ich hatte das Gefühl, dass ich alles selbst entwirren musste oder eine Lösung für ein bestimmtes Problem finden musste; dass ich irgendetwas tun musste. Meine innere Tatkraft wollte einfach loslegen und sich des Problems selbst annehmen. Inzwischen habe ich aber gelernt, dass die menschliche Kraft manchmal zwar hilfreich ist, es aber noch besser ist, mein Boot zu verankern, es an der Vertäuung etwas schaukeln zu lassen und einfach Gott zu vertrauen.

Sei still und sieh, was Gott tun wird. Leg deine Hand in Gottes Hand und lasse dich von Ihm in den strahlenden Sonnenschein Seiner Liebe führen. Halte inne und werde still. Lass Ihn die Arbeit für dich tun. „Sorgt euch um nichts, sondern betet um alles. Sagt Gott, was ihr braucht, und dankt ihm.“ – indem ihr still vor Gott werdet – „Ihr werdet Gottes Frieden erfahren, der größer ist, als unser menschlicher Verstand es je begreifen kann. Sein Friede wird eure Herzen und Gedanken im Glauben an Jesus Christus bewahren.“ 3


  1. Jesaja 30,15 NL
  2. Psalm 46,11 SLT
  3. Philipper 4,6-7 NL