Bei einer kürzlichen Reise nach Griechenland besuchte ich den Areopag in Athen. Vor Tausenden von Jahren befand sich auf diesem felsigen Hügel ein Gericht, das weitreichende Befugnisse über das bürgerliche und religiöse Leben in Athen hatte. Berühmt wurde der Areopag (auch Marshügel- oder Aresfels) aus einem anderen Grund: Hier predigte der Apostel Paulus vor den Stadtvätern. Er verkündete ihnen die Botschaft von dem einen wahren Gott, der das Universum und alles, was darin ist, geschaffen hat und dessen Sohn Jesus von den Toten auferstanden ist. (Sieh Apostelgeschichte 17,22-31).
Nachdem Paulus von der Größe und Herrlichkeit Gottes gesprochen hatte, erzählte er den Athenern von seiner Güte und Nähe. Er sagte: „In ihm leben wir, bewegen wir uns, haben wir unser Sein. Er ist kein unzugängliches Wesen, das fern von den Menschen lebt. Gott ist leicht zugänglich und seine Gegenwart ist uns ganz nahe.“
Auch König David sprach von der allumfassenden und alles durchdringenden Gegenwart Gottes, als er sagte: „Wohin sollte ich fliehen vor deinem Geist, und wo könnte ich deiner Gegenwart entrinnen? Flöge ich hinauf in den Himmel, so bist du da; stiege ich hinab ins Totenreich, so bist du auch da. Nähme ich die Flügel der Morgenröte oder wohnte am äußersten Meer, würde deine Hand mich auch dort führen und dein starker Arm mich halten.” (Psalm 139,7-10)
Die ganze Bibel ermutigt uns, uns Gott zu nähern, und verspricht, dass er sich uns nähern wird (Jakobus 4,8). Sie sagt, dass wir, die wir einst fern waren, durch das Blut Christi nahe geworden sind (Epheser 2,13). Hier geht es nicht um Distanz in Meter, sondern um eine Beziehungsnähe. Wenn jemand, der sein Leben lang mit seinen Eltern zusammengelebt hat, sagt, er sei ihnen näher gekommen, dann meint er damit nicht, dass er ihnen körperlich näher gekommen ist, sondern dass er seine Eltern jetzt besser kennt und mit Herz und Verstand enger mit ihnen verbunden ist.
Genauso können auch wir eine innige Beziehung zu Gott aufbauen. Ja, er wünscht sich von uns solche eine Beziehung (Johannes 17,3), und er versichert uns, dass wir ihn finden werden, wenn wir ihn von ganzem Herzen suchen (Jeremia 29,13).