Vor einigen Jahren beteiligte ich mich an einem Freiwilligenprojekt, das ein Essenszentrum für weniger bemittelte Schüler betrieb. In den ersten zwei Jahren half ich bei der Reinigung der Küche, beim Einkaufen von Lebensmitteln und bei der Zubereitung von Mahlzeiten. Ich war stolz darauf, dazu beigetragen zu haben, ausgewogene, leckere und dennoch kostengünstige Mahlzeiten zuzubereiten. Mein Fleiß wurde von den Leitern der Organisation anerkannt und mir wurde mehr Verantwortung für die Finanzierung und die Gestaltung der Menüs übertragen.
Im dritten Jahr, in dem ich an diesem Projekt teilnahm, verlagerte das neue Management den Schwerpunkt der Organisation auf die Bereitstellung von Förderunterricht in Englisch und Naturwissenschaften für Schüler in gefährdeten Stadtvierteln. Das Essenszentrum wurde drastisch verkleinert und ein bedeutender Teil des Küchenpersonals, einschließlich meiner selbst, wurde als Lehrerassistentinnen eingesetzt. Die meisten der ehemaligen Köchinnen waren froh, ihre Arbeit im Hintergrund als Küchenpersonal hinter sich zu lassen und genossen den direkten Kontakt mit den Kindern, aber ich nicht.
Das Gemüse und die Töpfe hatten nie mit mir gestritten, aber im Klassenzimmer sah ich mich wilden und unberechenbaren Schülern und einem Lehrer gegenüber, der seine eigene Meinung darüber hatte, wie ich ihm helfen sollte. Die Ungewissheit des Klassenzimmers, neben dem Verlust meines gemütlichen Nestes, dem Ort, an dem ich mich erfüllt und in Kontrolle fühlte, war nerv tötend, und während ich meine grundlegenden Aufgaben erfüllte, brachte ich dem Klassenzimmer nicht die gleiche Begeisterung und Gewissenhaftigkeit entgegen, wie ich sie der Küche entgegengebracht hatte.
Eines Tages beschwerte ich mich bei einem meiner Ex-Kollegen über das neue Management. Er konnte mitfühlen: „Ja, es war nicht leicht für mich, zu sehen, wie die Organisation, der ich so viel Zeit gewidmet hatte, ein anderes Gesicht bekam!“ Dann fuhr er fort: „Aber Veränderung ist ein integraler Bestandteil des Lebens, und manchmal lohnt es sich, sich den Gegebenheiten anzupassen und mit dem Strom zu schwimmen!“
„Aber ich weiß nicht, wohin das alles führt!“, protestierte ich. „Ich fühle mich wie ein Fisch auf dem Land!“
„Erinnerst du dich, wie die Küche für dich auch einmal ein neuer Ort war?“, erinnerte er mich.
„Oh je, das scheint schon ewig her zu sein!“, erwiderte ich.
„Genau. Du hast viel über die Küche gelernt, und du wirst viel über das Unterrichten lernen, wenn du bereit bist, aus deiner Kuschelecke herauszukommen.“
Auch Jahre später bin ich noch dankbar für den freundschaftlichen Rat und ich rufe ihn mir immer wieder vor Augen, um schmerzhafte Prozesse der ständigen Veränderungen in meinem Leben zu meistern. Solange ich mich darauf beschränke, nur das zu tun, was ich mag und worin ich mich auszeichne, hemme ich mein persönliches Wachsen. Aber wenn ich mich den Gegebenheiten der Veränderung anpasse, um mich von ihnen vorwärts treiben zu lassen, kann ich mir neue Fähigkeiten aneignen und mich neuer Erfahrungen erfreuen.