Damals erschien es mir sinnvoll, meine drei Söhne im Vorschulalter ähnlich anzuziehen. Zum einen erleichterte es den Kleiderkauf, und da sie Geschwister mit ähnlichem Körperbau und identischer Hautfarbe waren, sahen sie in den gleichartigen Anziehsachen gut aus. Unserem Zuhause gab es mit drei Jungen in ständiger Bewegung einen gewissen Ordnungssinn, wenngleich der nur oberflächlich war. In der Öffentlichkeit präsentierten sie sich nach meinem Ermessen als sicherlich die bezauberndste Kindergruppe aller Zeiten. Auf einer tieferen Ebene appellierte es an meinen Sinn für Gleichheit. Ich liebte den einen nicht über den anderen und war entschlossen, nie etwas zu sagen oder zu tun, was sie dazu bewegen könnte, etwas Anderes zu denken; ich würde sie in allen Dingen, groß und klein, unparteiisch behandeln.
Doch kaum waren sie alt genug, mehr und mehr ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, war Schluss mit der Einheitskleidung. Als sich ihre individuellen Bedürfnisse änderten und unterschiedlicher wurden, musste ich ständig die Art und Weise modifizieren, wie ich jedem meine Zuneigung und Aufmerksamkeit zeigte. Ich liebte immer noch keinen mehr oder weniger als den anderen, aber ich konnte sie nicht immer gleich behandeln.
Nachdem diese Jungen jetzt erwachsene Männer sind, könnten sie in vieler Hinsicht kaum unterschiedlicher voneinander sein. Meine frühen Versuche, Uniformität zu etablieren, erscheinen jetzt als pure Torheit, und ich danke Gott, dass Er jedem von ihnen den Verstand gab, seine eigenen Interessen zu verfolgen, seine eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und zu einer selbstbestimmenden Person zu werden. Jeder von ihnen hat sicherlich einige Eigenschaften, die er gerne verändern würde – es besteht immer Spielraum nach oben – aber ich liebe sie so, wie sie sind.
Gott liebt uns genauso. Wir vergleichen uns unvorteilhaft mit anderen, oder wir hadern mit etwas, das uns an uns selbst nicht gefällt. Doch die ganze Zeit versucht Er uns zu sagen: „Ich liebe dich so, wie du bist. Falls sich etwas ändern soll, gebe ich dir Bescheid und ich werde dir helfen das zu ändern. Ansonsten sei einfach dein wunderbares Selbst.“ Wie glücklich wir wären, wenn wir alle das glauben könnten.