Als ich klein war, bat mich meine Mutter, ihr im Haushalt zu helfen. Manchmal habe ich mich geweigert, weil ich mich noch auf meinen unvollendeten Turm aus Bauklötzen konzentrierte. Aber ich versuchte, mit ganzem Herzen dabei zu sein. Schließlich sah ich, dass meine Mutter sehr beschäftigt war. Sie schien mit einer lebhaften Familie von sechs Kindern überfordert zu sein.

Meine Lieblingsarbeit war das Fensterputzen. Ich fuhr mit dem Abzieher hin und her, bis ich die Spiegelungen auf dem Glas bewundern konnte. Ich achtete darauf, dass nichts zwischen mich und den schönen Blick in den Himmel kam.

Aber an diesem Tag gab mir meine Mutter die Aufgabe, den Küchenboden zu putzen. Was?! Den Boden?! Keine Herrlichkeit! Kein Widerschein! Und sobald er geputzt war, wurde er fast sofort wieder schmutzig.

Aber ich wollte meiner Mutter helfen. Mit einem Wischlappen, der größer war als ich, wischte ich die schmutzigen Flecken gründlich weg. Was für eine Arbeit! Ich war stolz auf mich, denn ich hatte meiner Mutter einen Gefallen getan, damit sie es nicht tun musste.

Als sie nach mir sehen wollte, bemerkte sie meinen Kampf mit dem Schmutz. „Daniel”, sagte sie, „lass das Wasser die Arbeit machen!” Sie nahm den Wischlappen verteilte damit Wasser auf dem Boden, bis alles durchnässt war. „Jetzt warte”, sagte sie. Nach ein paar Momenten ermunterte sie mich, den Wischmopp gut auszuwringen und noch einmal über den Boden zu wischen. Sie versicherte mir: „Das Wasser hat den Schmutz gelockert. Jetzt kannst du ihn mühelos aufnehmen.

Es war wie ein Wunder! Die Flecken lösten sich wie von Zauberhand. Sogar die Flecken mit Mehl, Eiern und Schokolade von unserer denkwürdigen Pfannkuchenparty am Vortag wurden sofort sauber!

Inzwischen sind Jahre vergangen. Manchmal sitze ich jetzt still und lese in der Bibel. Ich habe einen neuen Vater und ein neues Leben. Aber leider ist mein Herz noch weit von dem des Sohnes Gottes entfernt! Zu viel „Dreck” der Sünde scheint hartnäckig daran haften zu bleiben. Wie kann ich es reinigen? Da hörte ich die leise, kleine Stimme des Herrn sagen:

„Lass das Wasser die Arbeit tun! Erfülle dein Herz und deinen Geist mit dem lebendigen Wasser meines Wortes. Lass es in jeden Winkel fließen. Dann warte. Mach dir keine Sorgen, bleib einfach bei mir. So geht es. Du kannst es jetzt mühelos reinigen. Mein Wort hat die Arbeit getan, und der ‚Schmutz’ deiner Sünde verblasst.”

„Reinige sie und heilige sie, indem du sie deine Worte der Wahrheit lehrst” (Johannes 17,17).