Wir sollten aus jedem Jahr etwas Gutes machen. Jedes neue Jahr sollte wie ein nächster Schritt auf der Treppe sein, bei der wir mit unseren Füßen ein wenig höher steigen. Wir sollten keine zwei Jahre auf der gleichen Stufe leben.
Viele Christen werden schwach und lustlos in ihren Aufgaben und Pflichten. Die Routine ist äußerst eintönig, die Aufgaben groß und anspruchsvoll, das Leben düster in seiner Monotonie, die Arbeit oft vergeblich. Wir säen und ernten nicht. Wir finden an vielen Stellen Enttäuschung und Mutlosigkeit. Strahlende Hoffnungen von heute liegen morgen wie verwelkte Blumen da.
An manchen Tagen sind wir entmutigt, überreizt, leidig der Sorgen, beunruhigt von den unzähligen Ablenkungen des Lebens, müde und ohnmächtig von der vielen Last, die das Leben uns auferlegt. Wir setzen uns mit unserer Bibel hin, und Gott spricht zu uns in ihren aufmunternden Worten:
„Euer Herz erschrecke nicht!“ 1
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.“ 2
„Bring deine Sorgen vor den Herrn, er wird dir helfen.“ 3
„Ich lasse euch ein Geschenk zurück – meinen Frieden.“ 4
„Meine Gnade ist alles, was du brauchst.“ 5
Und während wir über die Worte nachdenken, ist die Müdigkeit verschwunden; wir spüren, dass wir stark werden; die Hoffnung lebt in uns auf, der Mut kehrt zurück. Wer die Bibel als Gottes eigenes Wort liest und Gottes Stimme in ihren Verheißungen, Beteuerungen, Geboten und Ratschlägen hört, wird durch sie ständig gestärkt.
Aber es gibt sogar noch etwas Besseres als das. Gott selbst kommt mit all Seiner Liebe und Gnade in unser Leben. Der Prophet sagt uns dies in Jesaja 40,29: „Er gibt den Erschöpften neue Kraft; er gibt den Kraftlosen reichlich Stärke.“ Das bedeutet nichts Geringeres, als dass es ein direktes Einflößen der göttlichen Kraft für die Erschöpften und Kraftlosen Gottes auf der Erde gibt. Dies ist eine wunderbare Offenbarung. Sie sagt uns, dass die eigentliche Kraft Christi uns in unserer Schwachheit gegeben wird, und sie von Seiner Fülle in unsere Leere übergeht.
Jemand mag uns in unserer Not beistehen und uns durch sein Mitgefühl und seine Liebe, durch seine Ermutigung und Aufheiterung ein wenig stärker machen, aber er kann keinen Teil seiner Kraft oder Freude in unser Herz legen. Christus aber gibt uns Kraft und schenkt uns Sein eigenes Leben. Was der Weinstock für seinen Zweig ist, das ist Christus für uns. Wird der Zweig in irgendeiner Weise verletzt, gequetscht, gebrochen oder sein Leben vergeudet, fließt das Leben der Rebe in die verletzte Stelle, um das Verlorene zu ersetzen und zu heilen. Das ist es, was Christus tut. Er gibt den Schwachen Kraft. Seine Stärke wird in unserer Schwäche vollkommen gemacht. Je größer unsere Not ist, desto mehr wird von Christi Gnade zu uns kommen. Es gibt also Segnungen, die wir niemals erhalten werden, bevor wir nicht Prüfungen erfahren. Wir werden Gottes Trost nicht erleben, ohne vorher Kummer zu haben. Und wenn wir lernen, was Trauer ist, werden wir auch lernen, wie Gott in der Trauer Kraft und Trost spendet.
Wie können wir sicherstellen, dass wir diese versprochene Stärke erhalten? Die Antwort lautet: „Die auf den Herrn warten, gewinnen neue Kraft.“ 6. Wie geht das, auf den Herrn zu warten? Es bedeutet, geduldig auf Gott zu vertrauen, an Gottes Liebe zu glauben, Gottes Führung anzunehmen, in der Nähe von Gottes Herz zu bleiben, in ungebrochener Gemeinschaft mit Gott zu leben, sich auf Seinen Arm zu stützen und Hilfe von Ihm zu erhalten.
Wir sollen mit unserer Arbeit, unserem Kampf, unserem Tun und Dienen weitermachen, in der Gewissheit, dass, während wir auf Gott warten, unsere Kraft immer wieder erneuert wird. Wir stehen in lebendiger Verbindung mit Ihm, der die Sterne gemacht hat und sie bei ihrem Namen ruft und das ganze Universum am Leben erhält. Er wird weder matt noch müde. Er steht ständig hinter uns – Seine ganze Lebensfülle, Seine so wichtige Kraft – und alle Kraft, die sich aus uns entleert, wird augenblicklich wieder aufgefüllt, denn Er gibt den Erschöpften Kraft.
Über das ganze, noch nicht begonnene Jahr hinweg wirft Gott Sein Licht. Während des ganzen Jahres kann es keine Erfahrungen geben, für die nicht genug Kraft vorhanden ist. Gott gibt niemals eine Aufgabe, zu der Er dir nicht auch die nötige Kraft gibt. Er legt uns nie eine Last auf, ohne sie uns auch tragen zu helfen. Er sendet uns niemals Kummer, ohne uns genug Trost zu schicken, ihn zu bewältigen. Er ruft nie zu irgendeinem Dienst, ohne für dessen Ausführung zu sorgen. Wir sollten nur sicher sein, auf Gott zu warten, und dann wird uns alle notwendige Kraft gegeben werden, während wir Tag für Tag weitermachen.