Aber Mose wandte ein: „Wenn ich zu den Israeliten gehe und ihnen sage: ‚Der Gott eurer Vorfahren hat mich zu euch gesandt‘, und sie mich dann fragen: Wie heißt er denn?‘, was soll ich ihnen dann antworten?“ Gott entgegnete: „Ich bin, der ich immer bin. Sag ihnen einfach: ‚ICH BIN hat mich zu euch gesandt.‘” – 2.Mose 3,13-14
Ende 2019, kurz vor der Pandemie, zog ich auf einen anderen Kontinent. Bei diesem großen Umzug reduzierte ich meinen Besitz auf einen kleinen und einen mittelgroßen Koffer. Die Reise war zwar schmerzhaft, aber auch heilsam, da ich die Annehmlichkeiten von allem, was ich kannte, aufgab, um einen neuen Kontinent, ein neues Leben und hoffentlich neue Freunde zu finden. Aber eines blieb konstant, das: ICH BIN!
Ich hatte nie wirklich verstanden, warum Gott zu Moses sagte, sein Name sei „ICH BIN”, aber ich glaube, jetzt verstehe ich es irgendwie. „Ich bin” ist konstant. Gott sagte zu Moses: „Ich ändere mich nicht. Ich bin nicht auf menschliche Substantive, Verben oder Adjektive beschränkt.”
Von der Entscheidung umzuziehen bis zum Aufbruch zu neuen Ufern dauerte es ein Jahr! Es war anstrengend und aufregend zugleich. Wenn wir bis heute vorspulen, haben wir so etwas wie Stabilität. Ist es das Haus, das Auto, der Job? Nein, nicht wirklich. All diese Dinge sind schön und notwendig, aber die Wahrheit ist, dass die einzige Konstante Jesus ist, der uns durch alles hindurch geführt hat.
Als diese wichtigen Puzzleteile sich zusammen fügten, konnte ich nur daran denken, wie wunderbar es ist, dem großen ICH BIN zu vertrauen, dass er die Dinge rechtzeitig regelt. Ich bin jemand, der gerne ein paar Schritte in allem voraus ist und alles sofort haben will. Aber wenn sich die Konstante in meinem Leben nie ändert, warum sollte ich dann etwas vorwegnehmen wollen? Warum sollte ich etwas haben wollen, bevor es an der Zeit ist, es zu haben? Warum kann ich ihm nicht jetzt vertrauen, so wie ich es gestern getan habe?
Wir wollen immer, dass die Sonne scheint, aber wie uns der schreckliche Sommer mit den Buschbränden in Australien gezeigt hat, kann Hitze ohne Regen verheerend sein. Ebenso kann ständiger Regen zu Überschwemmungen führen. Wir brauchen also die sich ständig verändernden Variablen des Lebens – und das Wetter ist eine davon – um Gleichgewicht, Wachstum und Fortschritt zu gewährleisten. Hätten wir diese Variablen jedoch ohne Anker, würden wir wie ein Boot im Sturm hin und her geworfen werden. Das große ICH BIN selbst ist unser Anker, etwas Unveränderliches, an dem wir uns festhalten können, egal, welche Stürme auf uns zukommen. Das ist das Gleichgewicht, das wir brauchen. Wir brauchen die ständig wechselnden Winde, die uns Sonne, Regen, Sturm und den Regenbogen bringen, und doch brauchen wir die Beständigkeit in Form eines Felsens, etwas Unveränderliches, an dem wir uns festhalten können, egal was kommt.
Wenn ich an Gottes Antwort an Mose denke, höre ich: „Ich bin dein Anker. Ich bin deine Sicherheit. Ich bin der Einzige, auf den du dich konzentrieren solltest. Wenn du den Fokus verlierst, kannst du ins Schleudern geraten und fallen, aber wenn du den Fokus behältst, ist dir der Sieg sicher”. Um siegreich zu sein, müssen wir also unseren Blick auf einen festen Anker, eine beständige Hoffnung und eine Kraftquelle richten, die uns helfen kann, Kontinente zu überqueren, unser Leben zu entwurzeln und uns durch das unbeständige und wechselhafte Terrain des Lebens zu führen. „Denn ich, der HERR, verändere mich nicht;” (Maleachi 3,6 SLT)
Wenn mich das nächste Mal jemand fragt, ob ich mir Sorgen mache, kann ich antworten: „Warum sollte ich? ICH BIN ändert sich nicht”.
Ich kann dankbar sein, wenn die Sonne scheint,
Ich kann dankbar sein, wenn die Stürme wehen,
Wenn das Unglück zuschlägt oder wenn sich Sorgen zeigen,
Ich bin dankbar, denn ich habe Ihn und Er hat mich, das weiß ich!