Nach einer Allegorie, die an verschiedenen Stellen im Internet zu finden ist, gab es einst eine dunkle Höhle tief in der Erde, die noch nie Licht gesehen hatte und sich nicht vorstellen konnte, wie es sein würde. Eines Tages sandte die Sonne der Höhle eine Einladung, sie zu besuchen. Als die Höhle dies tat, war sie erstaunt und erfreut und wollte die Freundlichkeit erwidern, also lud sie die Sonne ein, einmal herunterzukommen und sie zu besuchen, denn die Sonne hatte noch nie Dunkelheit gesehen. Aber als die Sonne ankam und die Höhle betrat, um zu sehen, wie die „Dunkelheit“ sein würde, war sie verwirrt und sagte: „Ich sehe keinen Unterschied!“

Die Welt kann manchmal ein ziemlich dunkler Ort sein –ein geliebter Mensch, der eine beängstigende Krankheit durchmacht, ein Kind, das mit Mobbing zu kämpfen hat, ein Bericht in den Nachrichten über eine Tragödie oder eine Naturkatastrophe. Dunkelheit kann auch in unsere Beziehungen eindringen durch Bitterkeit, Groll, das Gefühl, missverstanden zu werden, oder die Weigerung, zu versuchen zu verstehen. Und manchmal treffen wir schlechte Entscheidungen oder geben unseren Schwächen nach und lassen zu, dass die Dunkelheit Risse und Wunden verursacht, die lange Zeit andauern können.

Aber die Geschichte von der Höhle zeigt, wie die Dunkelheit in der Gegenwart des Lichts einfach nicht existieren kann. Selbst die bedrückendste Dunkelheit ist dem Licht hilflos ausgeliefert. „Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis kann es nicht auslöschen.“ 1

Jesus sagt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ 2 Er sagt auch: „Ihr seid das Licht der Welt. … Lasst euer Licht leuchten vor den anderen, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ 3

In diesen spiegelbildlichen Passagen nennt Jesus, der das Licht der Welt ist, Seine Nachfolger seinerseits das Licht der Welt. Das ist ziemlich beeindruckend, aber auch eine Herausforderung. Ganz gleich, wie dunkel die Welt manchmal erscheinen mag, es ist sowohl unsere Verantwortung als auch unser Vorrecht, Sein Licht in die dunkelsten Ecken der Welt scheinen zu lassen, damit die Menschen überall die Möglichkeit haben, Ihn zu sehen und für sich selbst kennen zu lernen.


  1. Johannes 1,5
  2. Johannes 8,12
  3. Matthäus 5,14–16