Jeder von uns hat irgendwann in seinem Leben tiefe Enttäuschungen erlebt, wenn Dinge einfach nicht so liefen, wie wir es erhofft oder erwartet hatten, und wir fragten uns, was schiefgelaufen ist oder warum unsere Gebete scheinbar nicht erhört wurden. Es mag Zeiten gegeben haben, in denen wir uns für etwas eingesetzt haben, von dem wir persönlich überzeugt waren, dass es Gottes Wille war, und wir vertrauten darauf, dass er unsere Bemühungen segnen würde. Wir haben aufrichtig um seine Führung und Unterstützung gebetet, aber dann sind unsere Pläne aus irgendeinem Grund gescheitert, und die Dinge haben sich einfach nicht so entwickelt, wie wir gehofft hatten.
Selbst wenn wir die offensichtlichen Gründe und widrigen Umstände sehen, die erklären, warum etwas nicht geklappt hat, stellen wir uns als Christen vielleicht die Frage: „Aber, Herr, ich dachte, das sei Dein Wille! Warum also hast Du nicht auf wundersame Weise eingegriffen und dafür gesorgt, dass trotzdem alles klappt? Warum klappte das nicht, obwohl ich es Dir im Gebet anvertraut habe?“ In solchen Momenten ist es leicht, entmutigt zu werden, an sich selbst zu zweifeln oder sogar Gott in Frage zu stellen.
Solche Gefühle der Enttäuschung und Mutlosigkeit sind sehr real und es kann schwierig sein, zu verstehen, warum die Dinge so gekommen sind und was schief gelaufen ist. Warum hat Gott es geschehen lassen? Die Antwort für diejenigen, die ihr Vertrauen auf den Herrn und sein Wort gesetzt haben, lautet: Gott versagt nie. Wenn Dinge schief gehen oder nicht so laufen, wie wir es uns erhofft haben, müssen wir darauf vertrauen, dass wir entweder das Ziel verfehlt haben oder Gott einen anderen Plan hat. Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte, können wir, wenn wir dem Herrn weiterhin folgen und gehorchen, darauf vertrauen, dass alle Dinge zu unserem Besten zusammenwirken (Römer 8,28).
Gute Absichten und Projekte scheitern manchmal, auch wenn wir sie aus den richtigen Motiven heraus tun, sie Gott anvertrauen und seinen Willen und seine Führung suchen. Wenn es manchmal den Anschein hat, dass der Herr unsere Gebete nicht erhört, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass Gott weiß, was letztlich das Beste für unser Leben und das anderer Menschen ist. Sein Wort sagt: „Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.“ (Jesaja 55,8-9)
Selbst wenn alles nach Plan zu laufen scheint und das eintritt, wofür wir gebetet haben, müssen wir immer noch im Glauben wandeln und treu unseren Teil tun und Ihm für das Ergebnis vertrauen. Das ist oft der Fall, wenn wir die gute Nachricht des Evangeliums mit anderen teilen. Der Herr kann uns einen Menschen zeigen, der auf der Suche nach Gott ist, und uns ein starkes Verlangen geben, mit ihm über Jesus zu sprechen. Aber es liegt an uns, treu zu sein und zu handeln, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihn kennen zu lernen, und dann darauf zu vertrauen, dass Gott im Leben dieser Person wirkt.
Ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, treu zu sein und unseren Teil dazu beizutragen, Gottes Willen zu erfüllen, finden wir im Neuen Testament in der Apostelgeschichte. Der Evangelist Philippus hatte in Samaria (Nordisrael) Gottes Wort gepredigt, als ein Engel des Herrn zu ihm sagte: „Geh nach Süden auf der einsamen Straße, die von Jerusalem nach Gaza führt (Apostelgeschichte 8,26). Gott hatte etwas sehr Wichtiges vor, und er wollte Philippus dazu benutzen. Die Bibel berichtet, dass Philippus gehorsam reagierte. „Und er stand auf und ging hin.“
Als er an der Landstraße ankam, begegnete er „dem Schatzmeister Äthiopiens, einem Eunuchen der äthiopischen Königin Kandake“ (Apg 8,27). Dieser äthiopische Würdenträger glaubte an Gott, war zur Anbetung nach Jerusalem gekommen und kehrte nun nach Äthiopien zurück. Während der Fahrt las er Jesaja 53, das prophetische Kapitel, das 500 Jahre vor Jesu Geburt geschrieben wurde und sein Leben und seinen Tod mit erstaunlicher Genauigkeit voraussagte. Dies war Gottes perfekter Plan, aber Philippus hatte eine Rolle zu spielen, um diesen Plan zu erfüllen.
„Der Heilige Geist sagte zu Philippus: ‚Lauf hinüber und geh neben dem Wagen her.‘ (Apostelgeschichte 8,29) Philippus hätte da sagen können: „Moment mal, ich überlege mir das besser. Das ist ein wichtiger ausländischer Beamter, und um ihn herum gehen bewaffneten Wachen. Wenn ich zu seinem Wagen gehe, könnte ich großen Ärger bekommen. Ich könnte sogar getötet werden!“ Stattdessen heißt es in der Bibel: „Da lief Philippus hin und hörte, wie der Mann aus dem Propheten Jesaja las. Er fragte ihn: ‚Verstehst du auch, was du da liest?‘“ (Apostelgeschichte 8,30)
Der Äthiopier verneinte und bat Philippus, es ihm zu erklären, was dieser bereitwillig tat. Daraufhin bekehrte er sich und wurde Christ (Apostelgeschichte 8,35-39). Und weil er ein Mann mit großer Autorität und großem Einfluss war, trug er maßgeblich dazu bei, dass sich das ganze Land Äthiopien zum Christentum bekehrte, was durch Philippus Treue zu Gottes Plan ermöglicht wurde.
In Zeiten, in denen unsere Gebete nicht erhört zu werden scheinen oder Dinge zu scheitern scheinen, kann es eine Bewährungsprobe für unseren Glaubens sein, auf Gott zu vertrauen und darauf, dass er in der jeweiligen Situation wirkt. Dann kommt wiederum der „Gott-Faktor“ ins Spiel. Wenn wir Pläne machen, müssen wir uns daran erinnern, dass Gott souverän ist und seine Pläne und Absichten erfüllt werden. Er ist in der Lage, in scheinbar unmöglichen Situationen zu wirken und Dinge zu bewirken, die weit über unsere Fähigkeiten hinausgehen. Das ist der Gott-Faktor in dieser Gleichung.
Wir glauben vielleicht, dass Gott etwas tun wird, und folgen der allgemeinen Richtung, in die er uns führt, aber wenn es darauf ankommt, müssen wir auf ihn vertrauen. Wenn wir im Glauben wandeln, sagt die Bibel, dass bei Gott alle Dinge möglich sind (Matthäus 19,26), und er als Antwort auf unsere Gebete, in unserem Namen handeln kann, um seinen Willen und Plan zu erfüllen. Aber ohne Glauben können wir seine guten Absichten nicht verwirklichen, denn „wer zu ihm kommen möchte, muss glauben, dass Gott existiert und dass er die, die ihn aufrichtig suchen, belohnt.“ (Hebräer 11,6)
Natürlich kann es vorkommen, dass die Umstände nicht „passen“, dass neue Faktoren hinzugekommen sind und dass die Aussichten, das zu erreichen, was wir uns erhofft haben, ungewiss erscheinen. In solchen Zeiten kann unser Glaube auf die Probe gestellt werden, und dabei lernen wir zu vertrauen, dass „Gott treu ist“ (1. Korinther 10,13) und uns zu seinem guten, wohlgefälligen und vollkommenen Willen führen wird (Römer 12,2). Wir lernen zu beten, wie Jesus seine Jünger zu beten lehrte: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden“ (Matthäus 6,10).
Wie auch immer die Dinge in der Gegenwart stehen mögen, wir wissen, dass Gott niemals versagt. Er ist bei uns und er ist es, der „in euch sowohl das Wollen als auch das Wirken veranlasst nach seinem guten Plan.” (Philipper 2,13) Er ist der, der versprochen hat, alles zum Guten zu wenden im Leben derer, die ihn lieben und die nach seinem Willen berufen sind (Römer 8,28). Denn Gott hat Pläne, die uns nützen und nicht schaden, Pläne, die uns Hoffnung und Zukunft geben (Jeremia 29,11).
Wenn du Gottes Liebe und Treue in deinem Leben noch nicht erfahren hast, kannst du jetzt damit beginnen, indem du dieses einfache Gebet sprichst:
Lieber Jesus, ich glaube, dass du der Sohn Gottes bist und für mich gestorben bist. Danke dafür! Bitte komm in mein Herz, vergib mir meine Sünden und schenke mir das ewige Leben. Bitte erfülle mich mit Deinem Heiligen Geist. Ich möchte lernen, Dir zu vertrauen und zu wissen, dass Du treu bist und alles zum Guten für mich wirken wirst, weil ich Dich liebe. Ich bitte Dich in Deinem Namen. Amen.