Ich liebe skurrile Nachrichten, vor allem solche, die als Sprungbrett dienen können, um tief in geistige Realitäten einzutauchen. Sie können uns aus unserer Selbstgefälligkeit aufrütteln und uns zeigen, dass das Leben voller Überraschungen ist. Es ist leicht, sich von einem Tag auf den anderen treiben zu lassen, aber manchmal gibt es eine Unterbrechung. Hier ist eine solche Geschichte:
Ein Wal verschluckte Michael Packard fast eine Minute lang, während er in den tiefen Gewässern vor Cape Cod nach Hummern tauchte.
„Plötzlich spürte ich einen heftigen Schlag und dann war alles schwarz”, erzählt Michael. Zuerst war er verwirrt, doch dann wurde ihm klar, dass er sich im Maul eines Buckelwals befand und der versuchte, ihn zu schlucken. „Ich dachte: ‚Hier komme ich nicht mehr raus. Ich bin erledigt, ich bin tot.’ Alles, woran ich denken konnte, waren meine 2 Jungs, 12 und 15 Jahre alt.” Doch dann tauchte der Wal auf, schüttelte den Kopf und spuckte den übel bekommenden Bissen ins Meer, wo Michael von seinem ersten Maat gerettet wurde, der vom Boot aus nach ihm suchte. 1
Viele von uns werden bei dieser Nachricht an die alttestamentarische Geschichte des Propheten Jona denken.
Jona erhielt von Gott den Auftrag, nach Ninive zu gehen, der blühenden Hauptstadt des neuassyrischen Reiches. Sie war 50 Jahre lang die größte Stadt der Welt gewesen. Gottes Absicht war es, das Volk zu warnen, ihre bösen Taten zu bereuen, von denen Ninive reichlich hatte.
Und was macht Jona? Anstatt Gott zu gehorchen, schiffte er sich auf einem Schiff in Richtung Spanien ein, was in der entgegengesetzten Richtung liegt. Aber Gottes Plan ließ sich nicht vereiteln, und so ließ er zum Entsetzen aller an Bord einen Orkan aufkommen. Um Gott zu besänftigen, warf die Mannschaft Jona schließlich über Bord, um dem drohenden Unheil zu entgehen. Es schien zu funktionieren, denn das Meer beruhigte sich.
Jona jedoch wurde von einem Wal (einem „großen Fisch“) verschluckt. Er verbrachte drei Tage und Nächte im Bauch des Wals und schrie schließlich verzweifelt zu Gott aus und flehte um Befreiung. Gott erhörte seine Gebete und ließ den Wal ihn an Land ausspucken.
Und du kannst es dir denken, Jona ging stracks dorthin, wo Gott ihn hinhaben wollte: nach Ninive. Dort verkündete er die Warnung Gottes: „Ninive wird in 40 Tagen zerstört werden!“ (Jona 3,4). Das Wort „zerstört oder untergehen“ bedeutet auch „völlig verwandelt“, was ja tatsächlich auch passierte.
Das Volk von Ninive tat Buße und Gott verschonte sie. Aber freute sich Jona über den Sinneswandel der Menschen von Ninive? Nein! Er war wütend auf Gott, weil er sich erbarmt hatte; er beschwerte sich lautstark, dass die Bewohner von Ninive nicht bekamen, was sie seiner Meinung nach verdient hätten.
Schmollend verließ Jona die Stadt. Es war extrem heiß, aber Gott ließ eine breitblättrige Pflanze wachsen, die Schatten spendete. Jona begann, sich besser zu fühlen. Doch am nächsten Morgen wurde die Pflanze von einem Wurm befallen, schrumpfte zusammen und starb ab. Dazu wehte ein heftiger Ostwind und heizte Jona noch mehr ein, bis er nur noch sterben wollte, um zu entkommen.
Gott beendete die Geschichte, indem er zu Jona sagte: „Dir tut es leid um die Rizinusstaude, um die du keine Mühe gehabt und die du nicht großgezogen hast. Sie ist in einer Nacht entstanden und in einer Nacht zugrunde gegangen. Und mir sollte nicht diese große Stadt Ninive leidtun, in der mehr als 120.000 Menschen leben, die Gut und Böse nicht unterscheiden können, und dazu noch das viele Vieh?” (Jona 4,10-11 NeÜ)
Das ist mehr als nur eine Geschichte über einen ungehorsamen Propheten. Es ist eine Geschichte über Gottes Wirken, über seine ständige Gegenwart. Er ist der Gott Jonas, obwohl der in die falsche Richtung lief. Er ist auch der Gott der Schiffsbesatzung, obwohl sie einer anderen Kultur und einem anderen Glauben angehörten. Er ist auch der Gott des Wals, der Gott der Niniviten, die rebellierten, aber Buße taten, der Gott der Pflanze, der Gott des Wurms und der Gott des Ostwinds. Wo kommt Gott in dieser Geschichte nicht vor? Er ist überall! Er schläft nie und verschließt nie die Augen!
Er ist genauso auf jeder Seite unserer Lebensgeschichte, und es liegt an uns, unsere Augen zu öffnen und uns zu Herzen zu nehmen, was er uns in der Bibel sagt. Und wenn du das nächste Mal mit Herausforderungen, Enttäuschungen oder Schwierigkeiten konfrontiert wirst, erinnere dich daran, wer der Urheber und Vollender unseres Glaubens ist (Hebräer 12,2), und vertraue ihm für das Gesamtergebnis.