Eine Lektion von Rosen
Alles begann damit, dass jemand meiner Frau einen wunderschönen Strauß weißer und rosa Rosen schenkte. Irgendwie landeten sie auf dem Küchentisch, als sie nach einer Vase suchte. Als ich abends nach Hause kam, waren sie immer noch da und die Köpfe der Rosen begannen zu hängen. Meine Frau bat mich, eine Vase zu holen, aber ich war in Eile und vergaß es.
Erst am nächsten Morgen, als ich in die Küche kam, wurde ich daran erinnert. Ein schlechtes Gewissen überkam mich, ich besorgte eine Vase, schnitt hastig die Enden der Stiele ab und stellte die Rosen ins Wasser. Dann musste ich mich wieder auf den Weg machen, und ich war mir fast sicher, dass ich zu spät gehandelt hatte.
Aber als ich später zurückkam, wurde ich freudig mit: „Danke, dass du die Rosen in die Vase gestellt hast. Sie sind so schön!” begrüßt.
Überrascht fand ich sie – lebendig, leuchtend und stark! Was Wasser doch für einen Unterschied macht!
Mein Weg mit Gott begann vor einigen Jahren, als er mir die Errettung anbot und ich sie annahm. Dann gab er mir einige Richtlinien, von denen die wichtigste war, Zeit mit ihm zu verbringen und seine Wahrheit in der Bibel zu studieren. Er sagte mir, dass dies der einzige Weg sei, um zu wachsen, geistlich stark zu bleiben und in der Schönheit zu erstrahlen, die er für mein Leben vorgesehen hat. (Römer 10,17; Kolosser 2,6-7).
Aber so oft vergesse ich das und lasse meinen Geist trocken und einsam zurück, ohne das erfrischende Wasser des Lebens, nach dem er sich so sehr sehnt. Ich nehme mir vor, in der Bibel zu lesen, zu beten und mit Jesus zu sprechen, aber dann tue ich es doch nicht. Oft gebe ich anderem den Vorrang, „wichtigen”, „dringenden”, „lustigen” Dingen. Und die ganze Zeit werde ich matter und schlaffer, negativer und weniger freundlich. Die Vase ist so nah, das Wasser wartet, und doch sage ich dummerweise: „Gleich, später, irgendwann”.
Aber es gibt immer Hoffnung! Jedes Mal, wenn ich mich wieder dem süßen und stärkenden Wasser des Wortes Gottes zuwende, werde ich mit Leben und Kraft erfüllt! Jesus wartet geduldig und liebevoll darauf, dass meine Seele sich nach ihm sehnt (Psalm 42,1). Mein Gebet ist, dass ich nicht warte, bis mein Kopf hängt, sondern mich jeden Tag nach ihm ausstrecke, um zu wachsen, zu leben und mein volles Potential zu entfalten, damit ich anderen ein wenig von seiner Herrlichkeit und Schönheit abgeben kann. (Daniel 12,3; Matthäus 5,14.16).