In der griechischen Mythologie hieß man Sisyphus einen Meisterdieb und den verschlagensten unter den Menschen. Da den Göttern am Ende seine Hinterhältigkeit derart missfiel, verurteilten sie ihn dazu, im nächsten Leben einen großen Felsen einen steilen Hügel hinauf zu wälzen. Da der Felsen jedoch verzaubert war, schaffte es Sisyphus niemals, seine Aufgabe zu erfüllen: jedes Mal, wenn er sich der Kuppe nähert, rollt der Brocken immer wieder zurück den Berg hinunter.
Das ist natürlich nur eine Geschichte, doch drückt sie etwas aus, was wir alle nachvollziehen können. Meinst du nicht, manchmal einen Felsen den Berg hinauf zu wälzen, nur damit er gleich wieder zurückrollt und dich vielleicht dabei sogar überrollt?
Zum Glück besitzen wir im Gegensatz zu Sisyphus einen Ausweg aus diesem verflixten Kreislauf, bei dem wir fast ergebnislos unsägliche Mühen aufbringen oder wiederholt in einer vertrackten oder ungesunden Situation stecken. Der Ausweg findet sich in Gottes Wort: „Bring deine Sorgen vor den Herrn, er wird dir helfen. Er wird nicht zulassen, dass der Gottesfürchtige stürzt und fällt.“ 1 „Gott segnet denjenigen, der die Prüfungen des Glaubens geduldig erträgt. Wenn er sich bewährt hat, wird er das ewige Leben empfangen, das Gott denen versprochen hat, die ihn lieben.“ 2
Der erste Vers weist uns an, Gott die Last der Sorgen tragen zu lassen, statt uns von ihnen mürbemachen und verschleißen zu lassen. Ist es nicht eine Erleichterung, zu wissen, sich auf Ihn verlassen zu können? Was aber keineswegs bedeutet, Er würde mit Magie alle unsere Probleme lösen. Oft erwartet Er von uns, mit dem, was wir erleben, zu wachsen und zu lernen, und da tritt der zweite Vers auf den Plan.
Glaube schaltet Gottes Eigenschaft frei, uns nun mit unseren Sorgen zu helfen und in der Zukunft die Oberhand gewinnen zu lassen. Wir wissen, wir werden den Gipfel erreichen und weiterziehen können. Wie viel besser als der arme Sisyphus!