Das erste, was ich auf meinem christlichen Weg gelernt habe, war, mir jeden Tag Zeit für Gott zu nehmen, die Bibel zu lesen und zu beten. Jeden Morgen lese ich in der Bibel oder anderen christlichen Schriften und richte meine Gedanken auf die Güte des Höchsten. Ich spüre, wie mein Glaube gestärkt wird und negative Gedanken verschwinden. Dann bete ich für alles, was mir auf dem Herzen liegt. Auch lege ich meine Lieben in die liebenden Hände Gottes. Dann warte ich und höre auf seine leise Stimme, die zu mir spricht.

Dennoch habe ich als fehlbarer Mensch viele Fehler gemacht. Nach einem solchen Fehler vor einigen Jahren musste ich in einem Bereich meines Lebens neu anfangen. Aber auch nachdem ich das Richtige getan hatte und zum Willen Gottes zurückgekehrt war, fühlte ich mich sehr entmutigt, bis ich die Stimme des Heiligen Geistes hörte, die mir zuflüsterte: „Erinnere dich, wer du bist!

„Was?!“ fragte ich. Der Heilige Geist flüsterte weiter: „Du bist ein Kind des lebendigen Gottes. Du bist nach seinem Ebenbild geschaffen. Erinnere dich an all die mutigen Dinge, die du bisher getan hast. Du bist ein Kämpfer, und das kann dir niemand nehmen.“

Ich erinnerte mich an einen Tag, an dem mein Vater, der mit uns Kindern und unseren Freunden zum Bergsteigen gegangen war, sich auf dem Pico da Tijuca, einem der höchsten Berge Rios, verirrt hatte. Es hatte geregnet und der Weg war weggespült. Anstatt aufzugeben, sagte er: „Wir können den Gipfel sehen, und wenn wir weiter aufwärts steigen, kommen wir auch hin”. Er ging mit seinem großen Stock voraus und schlug sich durch das Gestrüpp. Bald erreichten wir den Gipfel und hatten das Privileg, einen Blick auf Rio zu werfen, die den Spitznamen Erstaunliche Stadt trägt.

Das Zweitwichtigste, was ich gelernt habe, ist, nicht aufzugeben wenn ich Fehler mache, sondern wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen. Unsere Fehler sind Teil unseres Lernprozesses. Es gibt Zeiten, in denen wir uns verirren, wie mein Vater auf dem Berg, aber Gott kann einen Weg bahnen, wo kein Weg ist, wenn wir immer wieder auf seine Verheißungen schauen. Wir müssen uns daran erinnern, wer wir sind und vor allem, wer Gott ist. „Gott ist unsre Zuflucht und unsre Stärke, er hat sich als Hilfe in der Not bewährt … Der allmächtige HERR ist bei uns“ (Psalm 46,2; 8).