Das neue Jahr begann damit, dass ich auf einer Reise meinen Koffer verlor. Das war nicht der beste Start, aber ich habe durch diese Erfahrung viel gelernt.
Ich war auf dem Rückflug von einem Weihnachtsbesuch bei meinen Enkeln in den USA und hatte die Gelegenheit genutzt, einmal im Jahr Geräte und Vitamine einzukaufen, die in Indonesien schwer zu bekommen oder sehr teuer sind. Deshalb war mir der Inhalt meines Koffers besonders wichtig. Der Gedanke an den Verlust war quälend und ich klammerte mich verzweifelt an die Hoffnung, dass Gott die Sache regeln und mir helfen würde, meinen Koffer zurückzubekommen.
Rückblickend ist mir klar, dass ich einige Dinge hätte besser machen können. Als ich eincheckte, versicherte mir das Personal der Fluggesellschaft, dass mein Gepäck bis zu meinem Zielort mitgenommen würde. Bei meiner Zwischenlandung stand jedoch ein großes Schild mit der Aufschrift “Internationale Transitpassagiere, bitte geben Sie Ihr Gepäck vor dem Einchecken für Ihren Flug ab”. Ich ignorierte das Schild geflissentlich und dachte, bei meinem Koffer sei es etwas Anderes, weil mir beim Einchecken das nicht gesagt wurde.
Wahrscheinlich wollte Gott meine Aufmerksamkeit auf das Schild lenken. Ich ignorierte das Zeichen jedoch und mein Koffer wurde auf dem Gepäckband in Kanada zurückgelassen, während ich fröhlich weiterreiste!
Als ich an meinem Zielort landete und feststellte, dass mein Koffer nicht da war, geriet ich in Panik. Zum Glück versicherte mir der Gepäckstationsleiter, dass sie meine Reiseroute zurückverfolgen und versuchen würden, meinen Koffer zu finden und ihn dann zu meinem Haus 150 km vom Ankunftsflughafen entfernt zu schicken!
Dann folgten drei lange Tage des Wartens, bis mein Koffer endlich ankam. Diese drei Tage waren gefüllt mit Gefühlen der Frustration und Hilflosigkeit. Ich schimpfte mit mir selbst, weil ich das Schild am Flughafen ignoriert hatte, das mir sagte, was ich tun sollte. Wie soll ich Gott folgen, wenn ich nicht einmal die Anweisungen auf einem Schild befolgen kann? Dann schickte mir jemand über die sozialen Medien eine Nachricht mit dem Vers „Sei still und wisse, dass ich Gott bin” (Psalm 46,10) – das war genau das, was ich hören musste. Ich konnte nichts anderes tun, als still zu sein und mich darauf zu verlassen, dass Gott die Dinge regeln würde.
Ich hatte Glück, dass mein Koffer am Ende doch noch ankam – den ganzen Weg von Kanada nach Indonesien und dann weitere 150 km bis zu meinem Zuhause auf dem Land. Und der gesamte Inhalt war vorhanden.
Das war für mich die beste Art, das neue Jahr zu beginnen – völlig abhängig von Gott. Mir wurde auch klar, dass ich mehr auf Gottes „stille kleine Stimme” hören muss. Ich hätte mir so viele Sorgen und Stress ersparen können, wenn ich darauf geachtet hätte. Das ist nicht die Art und Weise, wie ich die nächsten 364 Tage verbringen möchte!