In dieser Zeit des Jahres haben wir ein einzigartiges Ereignis – das Passionsfest, das Fest des Leidens. Es ist sowohl eine ernste, als auch eine freudige Zeit, denn wir gedenken des schrecklichen Todes und der glorreichen Auferstehung Jesu, und erheben unsere Herzen zum Dank für das große und unverdiente Geschenk der Erlösung.
Es ist ein einzigartiges Fest, weil das wichtigste Zeichen unseres Glaubens ein Gegenstand des Schmerzes und des Todes – das Kreuz ist. Im Mittelpunkt unzähliger Hymnen, Kettenanhänger, Gemälde und vielem mehr, steht eine schlichte Holzkonstruktion, rau, mit Nägeln gespalten und blutbefleckt. Es ist jetzt unser heiliges Zeichen, nicht weil es etwas Besonderes ist, sondern weil der, der daran hing, es ist.
Jesus musste so viel Leid, Schmerz und Herzeleid ertragen, dass es mich schaudert, wenn ich nur daran denke. Es gibt so viel, wofür wir dankbar sein können, mehr als wir begreifen können, denn die Rettung unserer Seelen ist eine allumfassende Erlösung, und wir, die das Opfer Jesu annehmen, gehen nie allein. Welch ein Trost! Welche Freude, jetzt und für immer!
Doch unser Trost und unsere Freude kamen für den Sohn Gottes zu einem hohen Preis. Er weinte Tränen aus Blut. Er wurde verraten, verspottet und geschlagen. Unter Schmerzen und Qualen hatte Jesus das Gefühl, sein Vater habe sich von ihm abgewandt. Es war wirklich schrecklich, und ich erschaudere, wenn ich daran denke, dass er das alles für mich getan hat – und für dich.
Nur Gott, der in menschliches Fleisch gekleidet war, konnte solch brutales Leiden in einen Sieg verwandeln, in den Sieg aller Zeiten, in ein unvergleichliches Fest! Denn wenn wir uns an den Tod Jesus erinnern, erinnern wir uns umso lebhafter an seine großartige Auferstehung!
Jedes Jahr zu Ostern werden wir daran erinnert, dass Gott denen, die ihn lieben, alles zum Guten dienen lässt (Römer 8,28) und dass jedes unserer gewöhnlichen und harten „Kreuze” zu einem wunderbaren Ausdruck seiner Macht werden kann, wenn wir nicht aufgeben (Lukas 9,23-24). Wir mögen uns erschöpft und geschlagen fühlen, aber auch unser Leiden ist nicht sinnlos. Gott kann es benützen, um anderen zu helfen (2.Korinther 1,4), um uns und unsere Welt zu verändern. Und glücklicherweise gibt uns unser Herr nie mehr, als wir mit seiner Hilfe ertragen können. (1. Korinther 10,13)
Ostern ist die Zeit, um Jesus Danke zu sagen. Weil wir das endgültige Happy End kennen, lasst uns heute das alte Kreuz wertschätzen, denn es wird einer ewigen Krone weichen!