Ich wohne in einer schönen Gegend von Rio de Janeiro, weit weg vom Stadtzentrum und nah an der Natur. Mein Haus ist 1.3 Km von der Hauptstraße entfernt. Da die Busse nur auf der Hauptstraße fahren, nehme ich oft die Leute mit, die in meiner Straße wohnen, und ich hatte schon viele Gelegenheiten, mit ihnen über Jesus zu sprechen, für sie zu beten und einige von ihnen mit verschiedenen gesundheitlichen oder rechtlichen Fragen zu helfen.

Eine von ihnen war eine alleinerziehende Mutter, die gerade aus einem Slum hierhergezogen war. Sie wollte ihre Kinder in die öffentliche Schule schicken. Auf dem Weg zur Hauptstraße, erfuhr ich, dass sie die Anmeldeformulare zur Schule bringen musste, aber kein Geld für den Bus hatte. Ich gab ihr das nötige Geld, verabschiedete mich und dachte nicht weiter darüber nach.

Ein paar Wochen später kam mein Teenagersohn nach Hause, seine Buskarte war abgelaufen und er hatte kein Geld dabei. Der Busfahrer wollte ihn mitten im Nirgendwo absetzen, aber die alleinerziehende Mutter, der ich geholfen hatte, saß zufällig in demselben Bus und bezahlte sein Ticket, damit er sicher nach Hause kommen konnte. Als wir uns das nächste Mal wiedersahen, erzählte sie mir mit einem Zwinkern in den Augen, was sie getan hatte. Es bedeutete ihr so viel, anderen helfen zu können, obwohl sie sehr arm ist.

Eine Verwandte wurde von meiner Mutter während ihrer Jugendzeit sehr unterstützt. Nachdem meine Mutter gestorben war, konnte sie mir mit dem Papierkram und anderem helfen, da ich als Witwe meine Kinder allein aufzog. In den letzten Jahren konnten meine erwachsenen Söhne und ich ihr wiederum bei verschiedenen Gelegenheiten helfen, was uns sehr glücklich gemacht hat.

Das ist das Prinzip von „pay it forward”. Manchmal kann ein einfacher Akt der Freundlichkeit oder Großzügigkeit über Nationen und Generationen hinweg wirken. Die Folgen sind für uns vielleicht nicht sichtbar, aber jede freundliche Tat hat einen anstoßenden Effekt, wie die Ringe von einem Kieselstein, der in einen Teich geworfen wird.

Freundlichkeit ist auch ein Ausdruck der Dankbarkeit und des Glaubens. Du zeigst anderen, wie dankbar du für Gottes Segen bist und dass du möchtest, dass auch sie an diesem Segen teilhaben können. Und du zeigst deinen Glauben, dass du an sein Versprechen glaubst, für deine Bedürfnisse zu sorgen.

Auch wenn die Menschen deine Bemühungen nicht immer schätzen oder verstehen, gibt es ein großes Buch im Himmel, in dem alles aufgezeichnet ist, und wie ein Bumerang werden unsere guten Taten immer zu uns zurückkommen, entweder in diesem oder im nächsten Leben.