Beim Gemüseschneiden fürs Abendessen erwischte ich zweimal einen streunenden Pilz, bevor er vom Brettchen auf den Boden kullerte.
Du bist so gut zu mir, Gott! dachte ich.
Irgendwo anders in meinen Gedanken dachte ich an den Mietantrag für eine Wohnung, den ich morgens eingereicht hatte. Bitte, sei gut zu mir und lasse sie zusagen.
– Als wenn es Zeiten gäbe, in denen Gott nicht gut ist.
Meine Gedanken wanderten zu einem Youtube- Auftritt, den ich vor ein paar Wochen gesehen hatte. Die „Newsboys“ sangen „Blessed Be Your Name.“
Gesegnet sei dein Name
In dem Land, das fruchtbar ist,
Wo deine Ströme der Fülle fließen!
Gesegnet sei dein Name.
Gesegnet sei dein Name,
Obgleich in der Wüste ich mich befinde.
Und wandere durch die Wildnis.
Gesegnet sei dein Name.
Gott ist gut und gerecht in glücklichen wie in schweren Zeiten. Seine Güte zeigt sich sowohl in dem, was Er gibt als auch in dem, was Er zurückhält, in dem, was Er erlaubt und in dem, was er uns versagt. Das ist eines dieser „Sowohl-als-auch-Konzepte“. Mit dieser Einstellung kommst du nicht umhin, mehr Freude, Glauben, Frieden und Dankbarkeit in deinem Leben zu finden.
Ich hoffe, über diese vertraute Wahrheit und die Botschaft dieses Liedes nachzudenken, wird mir helfen, sie tiefer in meinem Herzen zu verankern, – nicht nur als Satz oder ein bewegendes Lied, das mir ab und zu in den Sinn kommt, sondern als Teil meiner Person.
König David hatte die Gewohnheit: „Ich will den Herrn allezeit loben und nie aufhören, ihm zu danken.“ 1
Jakobus verstand es: „Alles, was gut und vollkommen ist, wird uns von oben geschenkt, von Gott, der alle Lichter des Himmels erschuf. Anders als sie ändert er sich nicht, noch wechselt er zwischen Licht und Finsternis.“ 2 (Gott lässt sich nicht von Launen hinreißen, wenn es ans Beantworten meiner Gebete geht oder Er etwas für mich tut.)
Hiob formulierte es für Generationen von Gläubigen: „Der Herr hat mir alles gegeben und der Herr hat es mir wieder weggenommen. Gelobt sei der Name des Herrn!“ 3
Ich fing den Pilz auf.
Und vielleicht kriege ich die Wohnung. Oder auch nicht.
So oder so, Gott ist gut.
* * *
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
Drum dankt Ihm, dankt, drum dankt Ihm, dankt und hofft auf Ihn!
Er sendet Tau und Regen und Sonn und Mondenschein
Und wickelt Seinen Segen gar zart und künstlich ein,
Und bringt ihn dann behände in unser Feld und Brot,
Es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott.
Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
Drum dankt ihm, dankt, drum dankt ihm, dankt und hofft auf ihn!
– Matthias Claudius (1740-1815)