Beim zuhören eines Podcasts, stach dieses Zitat heraus: „Der Schmerz ist ein reisender Professor. Der Schmerz klopft an und die Weisen sagen: ‚Komm herein – setz dich zu mir. Bring mir bei, was ich wissen muss.'” 1
Ich grübelte über die kommende Woche nach. Ich wusste nicht, wie ich alles auf meiner Liste der zu erledigenden Aufgaben und dem, was ich gerne tun wollte, schaffen sollte. Ich eilte ins Arbeitszimmer und bemerkte einige Papiere auf dem Boden. Ich bückte mich, um sie aufzuheben, aber ich schätzte den Abstand zu einem Hängeschrank falsch ein, und als ich ruckartig aufstand, stieß ich mir den Kopf an der Schrankecke an.
Ein großer Schmerz durchzuckte mich und mit der Hand ertastete ich Blut. Ich holte mir ein Tuch und Eis, um der wachsenden Beule anzugehen. Alles, was ich tun konnte, war, mich zurückzulehnen, mit Eis zu kühlen und zu versuchen, herauszufinden, was los war. Hatte Gott meinen Zeitplan so verändert, dass alles bis auf das Wichtigste gestrichen wurde? Und wenn ja, was war das Wichtigste?
Ich vereinbarte einen Termin bei einem Chiropraktiker, der mir dann sagte, ich hätte ein kleines Schleudertrauma. Wenn ich es ignorieren würde, könnte es lange dauern, bis es heilt. Aber wenn ich alles stehen und liegen lasse und ruhe, würde es mir bald besser gehen..
Also änderte ich notgedrungen meine Pläne für diese Woche. Keine Sportkurse. Keine morgendlichen Spaziergänge. Keine Einkäufe. Keine weiteren Aktivitäten. Keine guten Taten. Meine zu tun- und möchtegerntun-Listen waren plötzlich leerradiert. Ja, ich konnte selbst die wichtigsten Aufgaben kaum noch angehen. Meistens lag ich einfach nur still da.
Nach und nach wurde ich dankbar, dass ich mich nicht noch schlimmer verletzt hatte und in der Stille begann ich, die Lektionen zu sehen. Ein großer Teil des Unbehagens, das ich fühlte, lag nicht daran, dass ich mir den Kopf angestoßen hatte, sondern, dass ich anderen meine plötzliche Abwesenheit erklären musste, dass ich das Gefühl hatte, Dinge zu verpassen, die ich gerne getan hätte oder von denen ich dachte, dass ich sie tun sollte. Aber auch, dass ich mich für meine Unbeholfenheit selbst beschimpfte.
Als ich mir erlaubte, still zu sein und einfach nur zu entspannen, spürte ich eine neue Art von Heilung in meiner Seele. Ich merkte, dass es genau das war, was ich brauchte. Ich hatte mich unter Druck gesetzt gefühlt und war nicht in der Lage gewesen, nein zu keiner der Aufgaben auf meiner überwältigenden Liste zu sagen. Mir wurde klar, dass diese Stille von Anfang an das Wichtigste auf meiner Liste hätte sein sollen.
- Glennon Doyle ↑