„Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr in der Kraft des Heiligen Geistes reich werdet an Hoffnung.”1

Wenn wir die Evangelien lesen, wird deutlich, dass Jesus im Voraus wusste, dass er leiden und getötet werden würde, und er wusste auch, dass er von den Toten auferstehen würde. 2. Das Vertrauen, das Jesus hatte, dass er von den Toten auferstehen würde, wird in der Bibel „Hoffnung” genannt.

Wenn wir heute das Wort „Hoffnung” verwenden, meinen wir damit in der Regel etwas, das jemand gerne erleben möchte. Es drückt aus, dass wir nicht wissen, was passieren wird, aber dass wir uns ein bestimmtes Ergebnis wünschen. Auch in der Bibel wird das Wort „Hoffnung” manchmal so gebraucht. Doch dieses Wort hat in der Bibel noch eine weitere, viel wichtigere Bedeutung.

Das biblische Verständnis des griechischen Wortes elpis, das mit Hoffnung übersetzt wird, ist „der Wunsch nach etwas Gutem und die Erwartung, es zu erlangen”. Das Dictionary of the Later New Testament and Its Developments erklärt, dass „Hoffnung im Neuen Testament nicht den Wunsch nach einem bestimmten, ungewissen Ausgang ausdrückt, sondern per Definition durch Gewissheit gekennzeichnet ist.

Die Erwartung der biblischen Hoffnung ist eine Gewissheit, weil sie in der Tatsache der Auferstehung Jesu verwurzelt ist. Sein Tod und seine Auferstehung von den Toten geben uns die Gewissheit, dass auch wir eines Tages von den Toten zum ewigen Leben auferstehen werden. Weil wir an Jesus als unseren Erlöser glauben – wir also glauben, dass er der Sohn Gottes ist – ist unsere Hoffnung, unsere Erwartung, zwar noch keine Realität, aber eine Gewissheit. Unsere Erwartung, Gottes Verheißung der Errettung, der Vergebung der Sünden und des ewigen Lebens bei Gott zu erhalten, ist aufgrund der Verheißungen Gottes gewiss.

Glaube und Hoffnung sind eng miteinander verbunden, denn die Gewissheit der Hoffnung basiert auf unserem Glauben an Gott. In der Bibel heißt es: „Glaube … ist das Vertrauen darauf, dass das, was wir hoffen, sich erfüllen wird, und die Überzeugung, dass das, was man nicht sieht, existiert.” 3. Hoffnung im biblischen Sinne bezieht sich auf die Zukunft, denn sie ist die Gewissheit, dass etwas, das Gott versprochen hat, eintreffen wird. Vielleicht ist es noch nicht geschehen, aber wir sind sicher, dass es geschehen wird.

Der Apostel Paulus spricht zum Beispiel von der Gnade Gottes, die uns lehrt, jetzt ein gottgefälliges Leben zu führen, während wir „warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Heilands, Jesus Christus.” 4. Die Hoffnung, von der hier die Rede ist, ist die Gewissheit der Erwartung, dass Christus in Herrlichkeit erscheinen wird. Weil wir der Hoffnung gewiss sind, setzen wir unser Vertrauen auf Gott und seine Verheißungen. Wir wissen, dass seine Verheißungen wahr sind, auch wenn wir ihre volle Erfüllung noch nicht erlebt haben.

Ein Beispiel in der Bibel für einen Menschen, der eine solche Hoffnung hatte, findet wir im Leben Abrahams. Er und seine Frau Sara waren schon alt und sie war über das gebärfähige Alter hinaus, als Gott ihm sagte, dass Sara innerhalb eines Jahres einen Sohn gebären würde. Das schien so unwahrscheinlich, dass Abraham sich fragte: „Wie kann ich mit 100 Jahren noch Vater werden? … Und Sara ist 90 Jahre alt. Wie kann sie da noch ein Kind bekommen?“5.

Aber wie der Apostel Paulus schrieb: „Wo keine Hoffnung war, hat er (Abraham) auf Hoffnung hin geglaubt, damit er der Vater vieler Völker würde, … er wurde nicht schwach im Glauben, sah auch nicht auf seinen eigenen Leib, der schon erstorben war, weil er fast hundertjährig war, auch nicht den erstorbenen Leib der Sara … denn er zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark im Glauben indem er Gott die Ehre gab und war völlig überzeugt: Was Gott verheißt, das kann er auch tun.6.

Abraham war unerschütterlich in der Hoffnung, im Glauben und in der Gewissheit, dass Gott tun würde, was er gesagt hatte. In der Bibel heißt es: „Darum sind auch von dem einen, dessen Kraft schon erstorben war, so viele gezeugt worden wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist.” 7.

Gottes Wort ist die Grundlage unseres Glaubens. Paulus schreibt von der „Hoffnung auf ewiges Leben, das Gott schon vor dem Anfang der Welt zugesagt hat – und er kann nicht lügen.” 8. Paulus spricht von dieser Hoffnung auf das ewige Leben als einer von Gott verheißenen Gewissheit. Da Gott nicht lügt und nicht lügen kann, wissen wir ohne jeden Zweifel, dass wir die Nutznießer seiner Verheißungen sein werden.

Wenn wir Hoffnung in diesem biblischen Sinn verstehen, können wir Kraft finden, um die Prüfungen des Lebens zu bestehen. Manchmal führt uns unser Lebensweg durch sehr schwierige und anstrengende Zeiten. Aber wenn wir unsere Hoffnung auf Gott setzen, haben wir die Gewissheit, dass er uns helfen wird und wir am Ende siegen werden – wenn nicht in diesem Leben, dann im nächsten. Diese Hoffnung kann uns den Mut und die Kraft geben, in den Herausforderungen des Lebens, in Höhen und Tiefen, denen wir begegnen, positiv und lobpreisend zu bleiben.

Wir setzen unsere Hoffnung auf die Verheißungen Gottes, der versprochen hat, alles zum Wohl derer zu tun, die ihn lieben 9. Wir sind fähig, Schwierigkeiten zu ertragen, weil wir wissen, dass wir für immer in der Gegenwart unseres Herrn leben werden. Wir sind davon überzeugt, dass wir, egal wie schwierig und anstrengend es auch sein mag, am Ende für immer bei unserem Herrn sein werden 10.

Unser Glaube gründet sich in der Gewissheit unserer Hoffnung, die in der Heilige Schrift „ein starker und vertrauenswürdiger Anker für unsere Seele.” 11 genannt wird. Die Gewissheit, dass Jesus am Kreuz gestorben ist, damit wir eine Beziehung zu Gott haben können, dass er jeden Tag in unserem Leben gegenwärtig ist und dass uns ein ewiges Leben mit ihm sicher ist, sollte unser Denken und Fühlen leiten.

Wenn wir uns daran erinnern, was vor uns liegt – die Gewissheit unserer Erlösung und unseres ewigen Segens –, können wir unsere Herausforderungen mutig angehen, in der Gewissheit, dass wir, egal wie es ausgeht, die Hoffnung auf eine Zukunft bei Gott haben. Wenn wir mit dieser Hoffnung leben, wissen wir, dass das Ergebnis herrlich und ewig sein wird, und wir können die Schwierigkeiten des Lebens besser bewältigen, weil wir wissen, dass Gott ein Ziel und einen Plan für unser Leben und für die Welt hat.

Wir haben das unschätzbare Geschenk der Erlösung empfangen und werden für immer in Liebe, Freude und Frieden mit Gott leben. Als Träger dieser Hoffnung sind wir dazu aufgerufen, diese Hoffnung auf Herrlichkeit mit anderen zu teilen, unser Bestes zu geben, um Jesus für sie zu repräsentieren, sie so zu lieben, wie er es tut, und ihnen zu helfen, seine Liebe und Fürsorge durch uns zu erfahren. Mögen wir immer bewusst mit der Hoffnung leben, die wir durch Christus haben, und diese Hoffnung mit anderen teilen, so wie Jesus sie mit uns geteilt hat.


  1. Römer 15,13
  2. Sieh Lukas 18,31-33
  3. Hebräer 11,1
  4. Titus 2,12-13
  5. 1. Mose 17,17
  6. Römer 4,18-21
  7. Hebräer 11,12
  8. Titus 1,2
  9. Römer 8,28
  10. 1. Thessalonicher 4,17
  11. Hebräer 6:19