„Schau, Tante Amy, schau!“

Meine Nichte war auf eine Plattform auf dem Spielplatz geklettert, und winkte mir aufgeregt zu.

„Ja, Toll!“ Ich ging bis zum Greifen nah an sie heran. „Komm, spring!“

Sie kicherte und sprang von der hüfthohen Plattform in meine wartenden Arme. Ich wirbelte sie herum und wir lachten dabei. Dann setzte ich sie ab und sie rannte sofort zu einem anderen Bereich des Parks.

Ein paar Minuten später sah ich, wie sie und ihre Freunde die Leiter einer kleinen Rutsche hinaufkletterte. Sie zögerte. Sie hatte ein wenig Angst, hinunter zu rutschen, und so streckte ich wieder die Hand nach ihr aus.

„Komm, ich halte dich!“

„Aber, Tante Amy! Was ist, wenn du mich fallen lässt?!“ Sie lehnte sich etwas näher und sagte leise: „Ich möchte nicht vor allen Leuten hinfallen!“

Ich lachte. „Aber Schätzchen, du hast mir doch schon einmal vertraut, dass ich dich auffange, du weißt, dass ich dich nicht fallen lasse!“

Sie rutschte. Ich fing sie unten auf.

Ich musste lachen und sie rannte mit den anderen weg. „Das war eine seltsame Mischung von Reaktionen – in der einen Minute furchtlos und vertrauensvoll, in der nächsten ängstlich“, dachte ich.

Aber dann sprach der Herr zu meinem Herzen: „Geht es dir nicht auch manchmal so mit mir? Wie oft habe ich dich schon aufgefangen? Wie oft hast du mir vertraut und bist ins Unbekannte gesprungen, und ich habe dich an einen sicheren und besseren Ort gebracht? Und doch zweifelst du manchmal. Manchmal flehst du mich an, dich nicht fallen zu lassen. Habe ich das denn jemals getan?“

Dann kamen mir Bibelverse in den Sinn, in denen es um die beständige Treue des Herrn trotz unseres Misstrauens oder unserer Ängste geht, wie z.B.: „Wenn wir untreu (nicht treu zu glauben) sind, bleibt er treu, [getreu seinem Wort und seinem gerechten Charakter], denn er kann sich selbst nicht verleugnen” (2.Timotheus 2,13). „Sorgt euch nicht und habt keine Angst.” (Johannes 14,27) „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir. Sieh dich nicht ängstlich nach Hilfe um, denn ich bin dein Gott: Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.” (Jesaja 41,10)

Mein mangelndes Vertrauen hat Gott nie untreu werden lassen. Meine Ängste werden niemals seine Hände schwächen. Er hat mich gebeten, viele Glaubensschritte für ihn zu tun, und egal wie nervös ich mich fühlte, wenn ich sprang, fing er mich immer auf.

Trau dich zu springen! Er wird dich auffangen.