Jede Weihnacht stelle ich mir die drei Weisen vor, wie sie auf der Suche nach dem mysteriösen Stern die Wüste durchwanderten. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie sie tagsüber die heiße, sandige Wüste durchqueren und nachts campieren. Nirgendwo auf der Welt ist der Himmel so vollgepackt von Schönheit und Geheimnissen, wie in einer klaren Nacht in der Wüste. Ich kann sie vor ihrem Zelt sitzen sehen, wie sie mit Staunen in den Nachthimmel hinaufschauen, ohne irgendein anderes Licht, das von Gottes wunderbarer Schöpfung ablenken würde. Diesen neuen Stern hatte man zuvor noch nie gesehen. Sie müssen erstaunt und verwundert gewesen sein.
Sie hatten vom Kommen des Messias gehört. Sie hatten in den alten historischen Büchern nachgeforscht, doch jetzt lasen sie davon in den Sternen.
„Zu diesem Zweck wurden wir geboren. Wir müssen dem Stern folgen.“
Und so begaben sie sich im Glauben auf die Reise, die sie schließlich zu der bescheidenen Krippe mit dem neugeborenen Kind führte.
Sie fielen in Anbetung vor Ihm nieder und flüsterten: „Es ist der König der Könige.“
Nun, das erinnert mich an meine eigene Suche.
Ich war kein Weiser aus dem Morgenland, aber auch ich hatte einen Stern entdeckt. Er strahlte nicht hell am Himmel; er erleuchtete nicht den Himmel meines Lebens, aber sein Licht berührte mein Herz. Sein Einfluss war real und er machte mich ruhelos.
Wo kommt dieses Licht her?
Es rief mich, sein Geheimnis zu lüften.
Zu diesem Zweck wurde ich geboren. Ich musste dem Stern folgen.
Darum tat ich es. Ich ließ meine Welt hinter mir. Ich ging auf die Suche nach der Wahrheit. Ohne Kamele, die mich trugen, aber ich folgte dem Licht dieses Sterns.
Eines Tages dann fand ich den Stall.
Es war ein stürmischer Tag. Der Regen prasselte auf mich nieder, als ich mit einem anderen Reisenden redete.
„Du suchst nach Gott, nicht wahr?“, erkannte er.
„Ja das tue ich. Wo ist er?“
Er lächelte. „Er ist gleich hier, bereit der König deines Herzens zu sein, wenn du ihn hereinlässt.“
An diesem Tag begann der Stern in meinem Herzen zu erstrahlen.
Der Stern, dem die Weisen folgten, ist verschwunden, aber der Weihnachtsstern in meinem eigenen Herz scheint immer noch hell.