Ich sah eine faszinierende Dokumentation über das berühmte Fresko „Die Auferstehung“ von Piere della Francesca, gemalt 1463 in der italienischen Toskana. Im Zentrum des Bildes sieht man Jesus im Moment Seiner Auferstehung. Er schwebt über vier Soldaten, die vor Seinem Grab schlafen, was eine Illustration der Teilung in eine menschliche und eine göttliche Sphäre darstellt. Diese Symbolik kann man auch im Hintergrund erkennen. Auf der einen Seite von Jesus sehen wir alte, tote und leblose Bäume; auf der anderen Seite sind die Bäume jung und stehen in Blüte. Christus Auferstehung von den Toten versichert denen ewiges Leben, die ihre Hoffnung auf Ihn setzen. – „Ich werde leben, und ihr werdet auch leben.“ 1 Aldous Huxley beschrieb dieses Meisterwerk als „das großartigste Gemälde auf der Welt“, doch es war die Geschichte, wie das Gemälde den zweiten Weltkrieg unbeschadet überstand, welche meine Aufmerksamkeit erregte.

Gegen Ende des zweiten Weltkrieges kämpften die Alliierten Kräfte darum, die Toskana von der deutschen Besatzung zu befreien. Britische Streitkräfte erreichten einen Hügel vor der Stadt Sansepolcro, in der sich das Gebäude mit dem Gemälde „Die Auferstehung“ befindet, und die sofortige Bombardierung wurde angeordnet.

Der Artillerie-Offizier Tony Clarke stand vor einem Dilemma, als er sich an einen Aufsatz von Huxley aus dem Jahr 1925 erinnerte, in dem er das Gemälde beschrieb. Da Clarke ein Kunstliebhaber war, ignorierte er die Befehle und ließ seine Männer das Feuer einstellen, obwohl ihn dieses Vorgehen vor ein Kriegsgericht hätte bringen können.

Es stellte sich heraus, dass die deutschen Besatzer sich bereits aus Sansepolcro zurückgezogen hatten und die Britischen Truppen die Stadt am nächsten Tag ohne Widerstand einnehmen konnten. Sowohl die Stadt als auch das Gemälde überstanden den Krieg unbeschadet und verdankten ihr knappes Entkommen der Entschlossenheit von Tony Clarke und einem Aufsatz in einem Buch. Aus Dankbarkeit für die Verschonung ihrer Stadt benannten die Bürger von Sansepolcro später eine Straße nach ihm.

Ich weiß nicht, ob Tony Clarke oder der Satiriker Huxley gläubig waren. Trotzdem haben ihre Worte und Taten diese Darstellung der Auferstehung von Jesus als ein Zeugnis für kommende Generationen erhalten. Für mich ist dies ein lebhaftes Beispiel für göttliche Intervention in den unwahrscheinlichsten Situationen. Einige Worte zum richtigen Zeitpunkt ins Gedächtnis gerufen, kann Gott benutzen, um die Gebete Seiner schutzbedürftigen Kinder zu beantworten.


  1. Johannes 14:19