Ständig nutze ich das GPS auf meinem Smartphone. Für jemanden wie mich, der viel unterwegs ist, gestaltet sich das Leben viel leichter mit diesen einfachen und klaren Hinweisen. Andererseits kann ich mich noch bestens an das flaue Gefühl im Magen erinnern, als ich mich ohne Landkarte in einer unbekannten Gegend befand.

Einmal, als wir meine Eltern in Texas besuchten, fuhr ich mit meiner Frau und den Kindern zu einem See, um dort einen entspannten Sommernachmittag zu verbringen. Da ich in der Gegend aufgewachsen war, hatte ich noch vage Erinnerungen an die Strecke. Aber nach einer halben Stunde einsamer Landstraßen, musste ich zugeben, nicht sicher zu sein, ob wir noch auf dem richtigen Weg waren. Es gab keinerlei Hinweisschilder und niemanden, den wir fragen konnten. Auch die Kühe, an denen wir vorbeikamen, boten keine großen Anhaltspunkte.

Schließlich erhielten wir Hilfe von einem Beschäftigten an einer Tankstelle, die meilenweit die einzige zu sein schien. „Jawohl“, sagte er, „bleiben Sie auf der 105 bis Sie zur 390 West kommen, dann nehmen Sie die 36 Nord, und Sie kommen genau zum See und können ihn nicht mehr verfehlen.“

Sein Mitarbeiter muss mein Unbehagen gespürt haben. „Keine Sorge“, fügte er hinzu, „der Junge hier weiß wirklich am besten, wo es lang geht.“ Wir dankten ihnen und brachen auf.

Schnell fanden wir die 390 West. Aber nach weiteren 30 Minuten kamen uns erneut Zweifel. Könnte er 390 Ost gesagt haben? Ich hätte mich ohrfeigen können, es nicht aufgeschrieben zu haben. Wie konnten wir sicher sein, uns noch immer auf der 390 zu befinden, wenn es weder Schilder noch jemanden gab, den wir fragen konnten?

Wir waren kurz davor, aufzugeben und umzudrehen, als wir auf ein Schild stießen, das auf eine vor uns liegende Kreuzung wies. Könnte es sein …?

Staatsstraße 36! Wir fuhren nach Norden.

Ein Stück weiter die Straße entlang entdeckten wir zwei langbärtige Alte aus der Gegend auf einer Hausveranda genüsslich in den Tag hinein schaukeln.

„Der See? Geradeaus ein Stück die Straße hinunter. Sie können ihn nicht verfehlen!“

Schon bald planschten wir im kühlen, erfrischenden Wasser des Sees, froh, nicht aufgegeben zu haben, als wir dachten, wir hätten uns verirrt.

Das schien mir ein guter Vergleich mit dem Leben: Wenn du dir verloren vorkommst, dich fragst, ob du in der falschen Richtung unterwegs bist, oder du dich im Chaos befindest, dann bitte um Hilfe. „Zeig mir den Weg, den ich gehen soll; denn ich erhebe meine Seele zu dir.“ 1

Gott weiß wirklich am besten, wo es lang geht.

  1. Psalm 143:8 – EÜ