An Weihnachten vor ein paar Jahren stand ich am Eingang eines Kaufhauses und betrachtete im Schaufenster eine reizende Weihnachtskrippe, als eine Mutter mit ihrem Töchterchen vorbeihastete. Sobald das Kind diese hübsche Krippe sah, griff es nach der Hand ihrer Mutter und rief aus: „Mama! Mama! Bitte warte und lass mich Jesus anschauen!“ Erschöpft erwiderte ihre Mutter, sie seien noch nicht einmal halb mit ihrer Einkaufsliste fertig und hätten keine Zeit anzuhalten – und ging weiter, ihre enttäuschte Tochter im Schlepptau.

Die Worte des Kindes hallten noch lange in meinem Herzen nach. „Bitte warte und lass mich Jesus anschauen.“ Ich dachte an all die kostbaren Minuten, die nur so an mir vorbeigerast waren in dieser geschäftigen Weihnachtszeit, in der Hetzjagd des Lebens, beschleunigt noch durch die Einkaufshochsaison. Wie viele Minuten hatte ich mit Ladenbesuchen, Geschenkeeinkäufen, Hausdekorieren und Backen in dem großen Wirbel um Weihnachten verbracht? Und wie viel Zeit habe ich mit dem Einen verbracht, dessen Geburt und Leben der wahre Sinn dieser festlichen Saison ist?

Jesus ist immer nahe bei uns. Er ist „immer … an meiner Seite und ist ‚treuer als ein Bruder‘.“ 1 Er ist in Hörweite. Seine Geburt ist das Wesentliche an Weihnachten. Seine Gaben für alle – Frieden, Liebe, Herzensfreude – geben Weihnachten den ausschlaggebenden Zauber. Mit weit ausgebreiteten Armen hält Er diese Gaben für uns bereit und sagt: „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken. 2 Das aber werden wir niemals erhalten, wenn wir drauflosgehen mit Einkaufslisten und Zetteln in den Händen, mit all dem, was noch erledigt werden muss, zu beschäftigt, um anzuhalten und sich bewusst zu werden, wie Er ganz nah ist.

Eine alte Redensart sagt: „Nach einer stürmischen Nacht setzt sich kein Tau nieder!“. Selten erleben wir Momente der Süße und Freude mit Jesus, wenn wir fieberhaft herumeilen, ängstlich darum besorgt, alles zu erledigen. Der Tau des Himmels und die Segnungen von Weihnachten aber werden friedlich auf unsere Herzen und unser Leben fallen, wenn wir für einen Moment innehalten, ruhig werden und uns an Ihn erinnern. Ohne Ihn büßen wir die einzige wahre Freude und perfekte Liebe ein, die wir in diesem Leben erfahren und ewig teilen können.

Warum halten wir nicht inne und freuen uns – und ich meine wirklich: freuen uns – über die wahre Bedeutung von Weihnachten? Trimme deine Arbeitsliste auf ein Minimum. Genieße das Schöne. Es gibt zu Weihnachten so viel Schönes und so viel Wundervolles zu sehen. Es wäre schade, all das zu verpassen: dies und das einpacken, herumeilen, nur noch noch dieses Eine oder Andere erledigen, so viel für das Fest vorbereiten und kochen und Weihnachten mit so vielem Unnötigen vollstopfen. Wenn wir es bis nach Weihnachten verschieben, das Leben zu genießen, werden wir im Rausch der Arbeitswut ins neue Jahr mit dem Seufzer taumeln: „Ich habe Weihnachten gerade mal so eben überlebt!“

Jesus kam, um unser Leben zu segnen. Darum feiern wir Weihnachten. Er sagte, Er kam, um uns das Leben und das in ganzer Fülle zu schenken. 3 Und der Apostel Paulus sagt uns: „Wir haben Frieden mit Gott durch das, was Jesus, unser Herr, für uns tat.“ 4 Der Friede und das Leben in seiner ganzen Fülle müssen uns nicht versagt bleiben. Sie gehören uns, um mit ihnen dieses Weihnachten zu genießen, wenn wir Jesus eine Chance in unserem Leben und einen Platz in unserem Herzen geben.

Lasst uns alle einen Moment mit Jesus verbringen. Die wahre Bedeutung von Weihnachten findet sich in Ihm. Lasst Seine Geburtstagsfeier in diesem Jahr auf eine ganz neue Art auf unsere Herzen einwirken. Lasst uns mehr über die Gaben lernen, die wir vor so langer Zeit von Ihm zu Weihnachten erhielten und lasst uns Teil von Weihnachten selbst sein, indem wir mehr wie Er sind. Lasst uns anhalten und auf Jesus schauen.

  1. Psalm 16,8; Spüche18,24
  2. Matthäus 11,28
  3. Siehe Johannes 10,10.
  4. Römer 5,1