Manche Menschen sind davon überzeugt, dass jeder einen Platz im Leben hat und wir alle nur unseren Platz finden und ihn „ausfüllen“ müssen. Andere glauben, dass wir alle frei sind, unseren eigenen Weg zu gehen, unserer eigenen Wahrheit zu folgen und aus eigenem Antrieb zu entscheiden, was und wer wir sein wollen.

Doch egal welchen Weg man wählt, am Ende suchen viele Menschen verzweifelt nach ihrer kleinen Nische zu Hause, bei der Arbeit, im Freundeskreis oder in der Gemeinde und nisten sich darin ein, so froh, sie gefunden zu haben, und in der Hoffnung, sich für das Leben einzurichten.

In unserem Streben nach Individualität, Schicksal oder Bedeutung können wir uns selbst zu menschlichen Tetris-Blöcken degradieren, die wir krampfhaft hin und herschieben, bis wir einen Platz gefunden haben, der unserer Meinung nach genau zu uns passt. Und allzu oft können wir dabei unsere Bestimmung und Leidenschaft verlieren und sie durch eine „perfekte“ Platzierung ersetzen. Genau wie diese Blöcke, verschwindet, wer wir sind.

Doch muss es nicht so sein. Sicher, jeder von uns hat eine Bestimmung, aber es geht nicht darum, uns in die Normalität zu zwängen, nicht darum, „genau wie“ irgendein großer Mentor zu sein, und auch nicht darum, endlos nach Wegen zu suchen, unsere Spuren zu hinterlassen. Vielmehr finden wir sowohl Sinn als auch unseren Platz in der Erkenntnis, dass wir geliebte, erlöste, auserwählte Kinder Gottes sind, und dass Er jeden von uns aus einem bestimmten Grund einzigartig gemacht hat.

Vielleicht ist dein Platz im Leben einer, an den noch keiner gedacht hat – weil er genau für dich gemacht ist. Oder vielleicht findest du dich, wie ich, in einem Kreislauf aus Arbeit und Zuhause wieder, tust dein Bestes, dich um deine Lieben zu kümmern und anderen die Hand zu reichen, hast aber nicht unbedingt das Gefühl, dass du etwas Außergewöhnliches erreichst. Das ist auch in Ordnung. Diese Welt braucht Männer und Frauen, die im Alltag herausragen – nicht, weil wir erstaunlich sind, sondern, weil wir einen Gott haben, der es ist. Er hätte uns perfekt machen können, aber das hat Er nicht getan; Er hat uns so gemacht, wie wir sind. 1 Jeder von uns kann mehrere Rollen ausfüllen und Freude daran finden, diese Rollen mit anderen zu teilen.

  1. Vgl. Philipper 2,13.