Eltern, die sich – wie fast alle Eltern – um die Fortschritte ihrer Kinder in jeder Entwicklungsphase sorgen, müssen erkennen, welch wichtige Rolle das Selbstbild eines Kindes in diesem Zusammenhang spielt. Kinder, die sich gut über sich selbst fühlen, die glauben, dass sie erfolgreich sein können, haben deswegen auch eher eine größere Chance, das zu erreichen.

Kinder fangen an, sich selbst und ihre Chancen im Kontext mit ihrem Zuhause zu beurteilen. Eltern sollten jeden Tag Möglichkeiten finden, um das Selbstbewusstsein ihrer Kinder zu fördern und zu festigen, weil es ihnen am Ende hilft, ausgeglichene, gefestigte Erwachsene zu werden.

Problemlösung

Oft sind Eltern erstaunt darüber, wenn sie entdecken, dass ihre Kinder eigene Probleme sehr einfallsreich mit nur wenig Anleitung lösen können. Alle Kinder stoßen auf Probleme, das ist ein notwendiger Teil des Erwachsenwerdens. Durch das Lernen, mit solchen Herausforderungen umzugehen, eignen sie sich Lösungsfertigkeiten an, die wichtig für ihren Erfolg im Leben sind. Es braucht etwas Zeit und Geduld, Kindern beizubringen, ihre eigenen Probleme zu lösen; doch ist es eine gut überlegte Investition, die großen Gewinn bringt, wenn die Kinder älter, ihre Probleme immer schwieriger und die Risiken größer werden.

Eltern tendieren dazu, das Problem schnell selbst lösen zu wollen oder mit der Antwort parat dazustehen. Das mag für den Moment in Ordnung sein, behindert aber den Lernprozess. Wie das Sprichwort sagt: „Gib jemandem einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag; bringe aber jemandem das Fischen bei und du ernährst ihn sein Leben lang.“

So arbeitet Gott auch mit uns. Er könnte alle unsere Probleme mit einem Fingerschnippen verschwinden lassen. Stattdessen erwartet er von uns, die Angelegenheit zu durchdenken, unsere Möglichkeiten abzuwägen und das zu tun, was wir können, bevor er einschreitet und das tut, was wir nicht können. Er bezieht uns in die Suche nach einer Lösung mit ein und bringt uns Schritt für Schritt weiter, nicht um uns das Leben schwer zu machen, sondern uns zu helfen, durch diese Erfahrung wachsen zu können.

Unsicherheitsfaktoren

Egal wie sehr Eltern ihre Kinder auch lieben und ihnen helfen möchten, es gibt Situationen, in denen Kinder sich unsicher fühlen, und Unsicherheit zeigt sich oft in schlechtem Benehmen.

Schlechtes Benehmen muss korrigiert werden, aber wenn Eltern nicht verstehen, wie es entstanden ist, kann die Korrektur mehr hindern, als hilfreich sein. Schlechtes Benehmen ist nur ein Symptom und Eltern müssen die Wurzel des Problems finden und an der eigentlichen Ursache arbeiten.

Je nach Alter und Reifegrad des Kindes solltest du versuchen, dem Kind zu helfen, seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen, indem du dich dem Problem aus der Sicht der Problemlösung näherst. Indem man klar zwischen dem Problem und dem Kind unterscheidet und das Kind in die Umwandlung der Problemsituation in eine Lernsituation einbezieht, ist es möglich, das Selbstwertgefühl aufzubauen, anstatt es zu untergraben.

Nicht alle Kinder zeigen schlechtes Benehmen, wenn sie sich unsicher fühlen. Einige verschließen sich oder leisten weniger als erwartet. Egal wie sich die Unsicherheit zeigt, der erste Schritt zur Behebung ist, das Problem zu erkennen, und der zweite Schritt ist, die Ursache aus einem positiven Aspekt heraus anzugehen.

Zeige gegenseitigen Respekt

Gegenseitiger Respekt stärkt das Band der Liebe in der Eltern-Kind-Beziehung. Es erzeugt auch Einigkeit, Gehorsam und Anerkennung.

Respekt innerhalb einer Familie zeigt sich in Rücksichtnahme, Verständnis, Aufmerksamkeit, im Zuhören wollen und in liebevoller Kommunikation. Und es gilt für beide Seiten; zeige deinen Kindern Respekt, wenn du von ihnen Respekt erwartest.

Kinder lernen durch Beobachtung und ahmen nach, was sie sehen. Ist Respektlosigkeit das Problem, fing es wahrscheinlich schon mit den Eltern des Kindes an, mit Gleichaltrigen oder anderen Einflüssen wie Fernsehen, Filmen oder Computerspiele. Solche negativen Einflüsse minimieren zu können, ist nur der halbe Weg; die Festlegung klarer Richtlinien für das, was erwartet wird, und die konsequente Einhaltung dieses Standards ist der andere.

Wie du deinen Kindern Respekt zeigen kannst:

  • Behandle jedes Kind als Individuum.
  • Sei offen für ihre Gefühle, versetze dich in ihre Lage.
  • Bitte lieber und rege an, als zu befehlen.
  • Höre ihnen zu und lasse sie aussprechen, sei nicht zu schnell mit eigenen Ansichten bei der Hand.
  • Berücksichtige ernsthaft ihre Ideen; denke darüber nach, wie du ihnen helfen kannst, ihre Ideen zu verwirklichen.

Vermeide Missverständnisse

Kinder scheinen sich manchmal den unmöglichsten Zeitpunkt auszusuchen, um sich daneben zu benehmen. Manchmal ist es nicht gerade Ungezogenheit, sondern ihr Benehmen, das uns auf die Nerven geht. Wenn Eltern unter Druck stehen, mit Arbeit beschäftigt sind oder an anderes denken, sich nicht wohl fühlen oder einfach nicht bei guter Laune sind, ist es ganz klar, dass sich das auch im Umgang mit den Kindern zeigt.

Vermeide solche Missverständnisse, die das Vertrauen erschüttern, indem du dich selbst ertappst und das fragwürdige Verhalten in den richtigen Kontext setzt. „Ich höre dich gerne singen, aber im Moment muss ich mich aufs Autofahren konzentrieren.“ „Ich habe Kopfschmerzen und bitte dich, damit jetzt aufzuhören.“ Wenn du es nicht schaffst, dich rechtzeitig zurück zu halten, wird eine Erklärung und eine Entschuldigung alles ins rechte Licht setzen. Indem du dem Kind die Möglichkeit gibst, Teil der Lösung deines Problems zu sein, wandelst du eine eventuell beeinträchtigende Situation in eine positive um.

Positive Bestärkung

Lob ist ein hervorragender Motivierer. Kinder lieben es, gelobt zu werden. Es ist viel wichtiger, ein Kind wegen seines guten Benehmens zu loben, als es für schlechtes Benehmen auszuschimpfen.

Sei beständig, sei ernsthaft und sei kreativ – und glaubhaft. Wenn, z. B. das Kind etwas Neues versucht mit katastrophalen Ergebnissen, kommentiere die Mühe, nicht das Resultat. Oder wenn das, was fehlschlug, eine Überraschung für dich werden sollte, äußere dich über die gute Absicht. Betone immer das Positive und mach das Gute unvergesslich.

Führe deine Kinder auf den richtigen Weg, und wenn sie älter sind, werden sie ihn nicht verlassen. – Sprüche 22,6