Eine bekannte Geschichte erzählt von einem Mann, der bei Sonnenuntergang an einem Strand entlangging und in der Ferne einen kleinen Jungen bemerkte, der sich immer wieder bückte, etwas aufhob und ins Wasser warf.

Als der Mann näherkam, konnte er sehen, wie der Junge Seesterne aufhob, die an den Strand gespült worden waren, und sie zurück ins Wasser warf. Der Mann fragte den Jungen, was er da mache.

„Ich werfe diese Seesterne zurück in den Ozean, sonst sterben sie hier noch am Strand.“

„Aber es sind Tausende an diesem Strand, und das passiert an Stränden auf der ganzen Welt. Du kannst unmöglich etwas daran ändern.“

Der Junge lächelte, bückte sich und hob einen weiteren Seestern auf, und während er ihn zurück ins Meer warf, erwiderte er: „Bei diesem hier habe ich einen Unterschied gemacht.“

Die Welt hat so viele Probleme, die größer sind, als wir sie ergründen können, und es ist leicht, ein überwältigendes Gefühl zu haben, dass unser winziger Stein, den wir in den Ozean des Chaos fallen lassen, überhaupt keinen Unterschied machen wird. Aber alles, was wir tun, hat einen Welleneffekt auf das Leben der Menschen, mit denen wir in Kontakt kommen, sowie auf das Leben derer, mit denen sie in Kontakt kommen werden.

Die gute Nachricht ist, dass es nicht so kompliziert ist, wie wir vielleicht denken. Es läuft alles auf eine einfache Regel hinaus, das „Gesetz der Liebe“, das Jesus so ausdrückte, dass wir Gott zuallererst lieben und andere so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten. 1

Wenn wir unser Handeln daran messen, alle Fehler der Welt zu korrigieren, ist das eine überwältigende, unmögliche Aufgabe. Aber wenn wir die Lehre Jesu in einfache, alltägliche Begriffe fassen und eine Entscheidung, eine Handlung, ein Gespräch, eine liebevolle Geste nach der anderen in Angriff nehmen, ist es plötzlich nicht mehr so schwer.

  1. Vgl. Matthäus 22,37-40; 7,12