Mein Lieblingsgeschmack ist sauer – saure Bonbons, saure Gurken, alles Zitronenhaltige, Sauerkirschen, was auch immer – ich liebe es! Einige Leute mögen Pikantes oder Süßes bevorzugen – oder die neue Geschmacksrichtung, Umami – aber der eine grundlegende Geschmack, der niemandes Favorit zu sein scheint, ist bitter. Ich bin nicht überrascht! Tatsächlich ist das Wort, das ich am häufigsten im Zusammenhang mit dem Wort bitter vernommen habe, „unangenehm“.

Es scheint logisch zu sein, dass das Wort „bitter“ auch für den Tatbestand des Festhaltens an Ressentiments und Wut verwendet wird. Ich habe einmal einen Artikel gelesen, der sagte, es gebe drei Arten von Bitterkeit.

Die erste ist gegen Gott. Diese Art von Bitterkeit kann aus Situationen stammen, in denen man nicht versteht, warum etwas Schlimmes passiert ist: der Verlust eines geliebten Menschen, eine Naturkatastrophe oder etwas, das man für unfair hält. Man wird wütend auf Gott, weil Er es nicht verhindert hat und denkt, dass Er einen nicht gehört hat, wenn man gebetet hat – oder dass es Ihm vielleicht egal ist.

Die zweite Art ist gegenüber anderen. Vielleicht hat dich jemand falsch behandelt, etwas Unehrliches getan oder hinter deinem Rücken schlecht über dich gesprochen. Du fühlst, dass du ihnen nie wirklich vergeben kannst – und dass, selbst wenn du es könntest, sie es nicht verdienen und es sicherlich nicht fair wäre.

Die letzte, die wir nicht immer erkennen, ist eine Form der Bitterkeit – Bitterkeit gegenüber sich selbst! Du weißt vielleicht in deinem Herzen, dass Gott dir einen Fehler vergeben hat, den du gemacht hast, aber du kannst dir selbst nicht verzeihen, und du behältst diese negativen Gefühle.

Ich denke, jeder ist irgendwann von der Bitterkeit gegenüber anderen betroffen. Jeder wird verletzt, und es ist schwer, mit schwierigen Menschen und Situationen umzugehen. Das Geheimnis liegt darin, wie man mit dem Schmerz umgeht.

In Hebräer Kapitel 12, Vers15 heißt es: „Achtet aufeinander, damit niemand die Gnade Gottes versäumt. Seht zu, dass keine bittere Wurzel unter euch Fuß fassen kann, denn sonst wird sie euch zur Last werden und viele durch ihr Gift verderben.“ 1. Bitterkeit kann dich dazu bringen, die Gnade zu verfehlen, die Gott dir geben möchte. Und wie am Beispiel der Wurzel ist es zunächst schwierig, Bitterkeit zu bemerken, aber wenn dieses „Unkraut“ sprießt, gibt es Symptome. Und wenn du es weiterwachsen lässt, ohne es mit der Wurzel herauszureißen, kann es dein Leben in Beschlag nehmen.

In Matthäus Kapitel achzehn fragte Petrus Jesus, wie oft er jemandem verzeihen müsse, und ob vielleicht siebenmal ausreichend sei. Vielleicht wurde Petrus sechsmal Unrecht getan und er dachte, es reiche jetzt. Jesus antwortete, dass es „siebzig mal sieben Mal“ sein sollte, und Er ging darauf mit dem Gleichnis vom erbarmungslosen Diener ein.

In dem Gleichnis will ein König seine Konten in Ordnung bringen, also lässt er seine Diener das Geld zurückzahlen, das sie ihm schulden. Es stellte sich heraus, dass ein Diener ihm zehntausend Talente schuldete – etwa 200.000 Jahreslöhne! Er war nicht in der Lage zu zahlen, also ordnete der König an, dass im Einklang mit einigen zeitgenössischen römischen Rechtspraktiken dessen Frau und Kinder und alles, was er hatte, verkauft würden, um die Schulden zurückzuzahlen.

Aber als der Diener auf die Knie fiel und schrie: „Herr, hab doch Geduld mit mir, ich werde auch alles bezahlen“, hatte der König Mitleid mit ihm, erließ die Schuld und ließ ihn gehen. Ich weiß nicht, was du tun würdest, wenn dir gerade eine unvorstellbar monströse Schuld erlassen worden wäre und dir deine Familie und dein Leben zurückgegeben würden; aber etwas stimmte mit diesem Diener nicht, denn nachdem er den König verlassen hatte, fand er jemanden, der ihm hundert Denare schuldete – eine Schuld, die 600.000 Mal kleiner war als die, die ihm gerade erlassen worden war – und er griff ihn an und fing an, ihn zu würgen und forderte, dass er das Geld sofort zurückzahlt.

Als der Schuldner auf die Knie fiel und bettelte: „Sei geduldig mit mir und ich werde es dir zurückzahlen“, ließ der Diener ihn stattdessen ins Gefängnis werfen.

Als der König davon hörte, rief er den Diener zurück und rügte ihn und sagte, er hätte die gleiche Gnade gegenüber anderen zeigen sollen, wie sie ihm gezeigt worden war. Dann ließ er den Diener ins Gefängnis werfen, bis er seine Schulden zurückzahlen konnte. Jesus schloss mit einer ziemlich kräftigen Aussage: „Genauso wird mein Vater im Himmel mit euch verfahren, wenn ihr euch weigert, euren Brüdern und Schwestern zu vergeben.“ 2

Apropos Motivation! Natürlich ist es nicht immer einfach, wie die Bibel sagt: „Befreit euch von Bitterkeit und Wut, von Ärger, harten Worten und übler Nachrede sowie jeder Art von Bosheit. Seid stattdessen freundlich und mitfühlend zueinander und vergebt euch gegenseitig, wie auch Gott euch durch Christus vergeben hat.“ 3. Aber Gott weiß das, und Er verspricht, dass Er uns helfen wird, zu vergeben, wenn wir ihn darum bitten. 4

Ich habe einmal eine lustige Illustration von zwei älteren Menschen gesehen. Der eine war eine Frau mit einem großen Herzen, die immer anderen half und schnell vergeben hat. Sie sah strahlend, fröhlich und robust für ihr Alter aus. Der andere war ein Mann, der immer das Schlimmste in den Menschen sah, die ganze Zeit nörgelte und nicht verzeihen konnte. Er sah böse und wettergegerbt aus. Die Bildunterschrift lautete: „Einige Menschen sind gut konserviert, andere sind reichlich gesäuert eingelegt.“

Was bist du?

  1. NL
  2. Matthäus 18,35
  3. Epheser 4,31-32
  4. Vgl. Philipper 4,13.