Es gibt unzählige Geschichten und Gleichnisse über kleine Anfänge, die zu großen Zielen führen. Dies ist meine eigene Geschichte von kleinen Anfängen.

Es war die Bemerkung eines Fremden, die mich dazu brachte, über einen Richtungswechsel in der sozialen Arbeit nachzudenken, an der wir damals beteiligt waren. Der Ort, an dem wir gearbeitet hatten, brachte keine dauerhaften Ergebnisse, und das Resultat unserer Arbeit war keineswegs so, wie wir es uns erhofft hatten. Unsere Bemühungen schienen umsonst gewesen zu sein, und die Arbeit wurde zusehends frustrierender.

Ich hatte keine Ahnung, was sich genau ändern sollte, aber eines Tages, als ich es am wenigsten erwartete, brachte eine Begegnung den Stein ins Rollen. Während ich im Empfangsbereich eines Büros auf einen Termin wartete, wurde ich in ein Gespräch mit einem Fremden verwickelt. Er war ein Geschäftsmann aus Afrika und schwärmte von seinem Land, der landschaftlichen Schönheit, den Menschen, aber er sprach auch über das soziale Ungleichgewicht und die Armut.

Später, als ich über diese Begegnung nachdachte, wurde mir klar, dass ein kleiner Samen in den fruchtbaren Boden meines Geistes gepflanzt worden war. Zunächst nur ein kleiner Stupser, aber als ich ihm mehr Aufmerksamkeit schenkte, begann es zu einer Idee zu sprießen. Bald darauf entwickelte sich die Idee zu einem Plan, der zunächst beängstigend, aber auch faszinierend war, zumal er eine größere Veränderung des Standorts und der Arbeitsweise bedeutete. Nachdem wir für dieses Vorhaben gebetet und Ideen gesammelt hatten, nahm der Plan langsam Gestalt an und wir wurden aktiv. Mit kleinen und zaghaften Schritten bewegten wir uns in die scheinbar gewaltige Richtung, die Gott uns wies. Die Konsolidierungsphase auf unbekanntem Terrain hatte begonnen.

In der Anfangsphase des Aufbaus dieser Gemeindearbeit in einem afrikanischen Land wurden unser Glaube, unsere Entschlossenheit und unsere Geduld gründlich auf die Probe gestellt. Unzählige Herausforderungen mussten gemeistert und unvorhergesehene Hindernisse überwunden werden. Nach einer Reihe von experimentellen Jahren hatte sich schließlich die Basis für ein nachhaltiges Hilfsprojekt abgezeichnet.

Rückblickend auf diesen Berg von Leistung, der mit einem Stupser begann, feiert unser bewährtes Werk nun sein 25-jähriges Jubiläum im Dienst in den Randgebieten. Seit diesen ersten Wackelschritten und kleinen Anfängen wurde Tausenden von armen Familien geholfen, verstoßene Kinder erhielten eine Ausbildung und anschließend Arbeitsmöglichkeiten, und unzählige Leben wurden positiv verändert.

Seitdem habe ich gelernt, die Macht eines Gedankens, einer kleinen Idee oder eines Traums nicht zu unterschätzen, den Gott in unsere Herzen pflanzt und der uns in eine bestimmte Richtung drängt, die, wenn wir ihr folgen, zu Neuem und Größerem führen kann.

Das erinnert mich an eine Geschichte, die ich kürzlich gelesen habe. Die erste „pferdelose Kutsche“ wurde 1769 von einem Franzosen namens Nicholas Joseph Cugnot gebaut. Es handelte sich um eine riesige dreirädrige, dampfbetriebene Lafette, die sich mit der halsbrecherischen Geschwindigkeit von 3,6 km/h fortbewegte.

Man kann sich nicht vorstellen, dass viele Menschen damals einen großen Nutzen in Cugnots pferdeloser Kutsche sahen. Sie war sehr teuer, sehr laut und konnte selbst mit dem Tempo des ältesten Gauls nicht mithalten. Und doch löste diese pferdelose Kutsche eine Revolution aus. Manchmal müssen wir uns selbst daran erinnern, wie wichtig es ist, klein anzufangen, mit einer scheinbar verrückten Idee, und zu sehen, ob aus dieser embryonalen Vision etwas Großes entstehen kann.

Jesus unterstrich die Fähigkeit, aus Kleinem Großes zu machen, wie folgt:

„Das Himmelreich ist wie ein Senfkorn, das auf ein Feld gesät wird. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern, aber es wächst zur größten Pflanze heran und wird so groß wie ein Baum, sodass die Vögel in seinen Ästen Schutz finden.“ Er erzählte ihnen noch ein weiteres Gleichnis: „Das Himmelreich ist wie Sauerteig, den eine Frau zum Brotbacken gebrauchte. Obwohl sie eine große Menge Mehl nahm, durchdrang der Sauerteig doch den ganzen Teig.“ 1

Wenn wir auf Gottes „Flüstern“ in unserem Herzen hören und mit Seinem Plan für unser Leben in Kontakt bleiben, kann sogar das, was unmöglich erscheint, Wirklichkeit werden.

  1. Matthäus 13,31–33