Sie kommen nicht zurück!

Ich erinnere mich daran, wie ich mich fühlte, als es mir endlich klar wurde. Allein. Verängstigt. Unsicher. Jahrelang hatte ich bei einem gemeinnützigen Projekt in einem verarmten südasiatischen Land mitgearbeitet. Ich war engagiert und leistete meinen Beitrag zu dem Werk, das aber nicht von mir abhing. Als ein kleines Rädchen im großen Getriebe einer Maschine war es mir gerade recht, wie es war. Ich fühlte mich sicher, profitierte von den jahrelangen Erfahrungen anderer und natürlich auch – das soll nicht unerwähnt bleiben – von deren finanzieller Unterstützung. Es gab nicht viel für mich, worüber ich mir hätte Sorgen machen müssen.

Im Verlauf nur eines Sommers änderte sich dann alles. Aufgrund von Gesundheitsproblemen und wegen des schulischen Werdegangs ihrer Kinder unterzogen sich die Pläne meiner Arbeitskollegen plötzlich einer radikalen Wende. Sie siedelten um, und die Projekte blieben in meinen Händen zurück. Das hieß, falls ich sie weiterleiten konnte.

Ich wusste, ich müsste einen ganz genauen Blick auf die Situation werfen und über die Zukunft des Werkes, das wir etabliert hatten, nachdenken. Die nächsten paar Monate waren finanziell gesichert – meine Kollegen hatten mir dafür genügend Mittel zurückgelassen. Aber darüber hinaus? Ich hatte wirklich keine Ahnung.

Ungefähr zur selben Zeit fühlte ich mich kränker als je zuvor. Über einen Monat lang regelrecht ans Bett gefesselt, war ich kaum in der Lage, etwas zu essen. Auf eine seltsame Art und Weise schützte mich mein durch die Krankheit verursachter Zustand der Unfähigkeit davor, hoffnungslosen Sorgen zu erliegen, die ich mir normalerweise gemacht hätte. Zu krank, um der Angst nachzugeben, war alles, was ich tun konnte, es von einem Tag zum andern zu schaffen. Mir fehlte die Kraft, um mich zu sorgen, und während ich zu nichts in der Lage war, blieb Gott stark und wirkte in meinem Interesse weiter.

Im Laufe der Zeit gab es keine größeren Veränderungen oder Aufregung, immer gab es genug Spender, um mit den gemeinnützigen Projekten zu helfen; eine Arbeitsstelle, wenn ich sie brauchte; wenn sich eine Tür schloss, öffnete sich eine andere. Ich lebte immer in der von mir so geschätzten Sicherheit. Aber in dieser Zeit des Wandels und der neu gefundenen Unabhängigkeit, entdeckte ich eine andere Art von Sicherheit und Freude. Schließlich kam ich zu dem festen Entschluss: So lange wie ich konnte – und so lange wie Gott mir half – würde ich die Arbeit hier weiterführen.

Das Leben fordert heraus und lässt sich nicht vorhersehen, aber ich bin glücklicher als je zuvor. Ich glaube, Gott kann Probleme lösen, selbst wenn es nichts gibt, das wir dazu beitragen können, um Ihm dabei zu helfen. Wie könnte ich jemals daran zweifeln, wenn es doch genau das ist, was Er für mich getan hat?