Vor ein paar Jahren wurde mir klar, nicht mehr in Bestform zu sein. Meine Arbeit war zur Schreibtischtätigkeit verkümmert und ich hatte das nicht wieder gutgemacht. Ich liebte sportliche Betätigung, schien aber nie die Zeit oder Motivation dafür aufbringen zu können, Tag für Tag daran festzuhalten. Ein Teil des Problems lag daran, dass ich meine Erfolge in der Arbeit vor meinen Gesundheitszustand stellte.

Dann las ich einen Zeitungsartikel über den lokalen jährlichen Marathonlauf. Perfekt! Nun gab es ein Ziel, nach dem man streben musste, einen Grund zum Trainieren. Ich würde hart trainieren und am Marathon des nächsten Jahres teilnehmen.

Mein „Trainingsprogramm“ bestand darin, so schnell wie möglich zu rennen, bis ich völlig außer Atem war, zu gehen, bis ich wieder Atmen konnte, und dann wieder so schnell zu laufen, wie ich konnte. Immer und immer wieder. Wenn ich es nicht mehr ertragen konnte, ging ich nach Hause und brach zusammen. Es fühlte sich gut an, endlich etwas Bewegung zu bekommen, aber ich merkte bald, dass ich keine Fortschritte machte.

Mir wurde bewusst, professionelle Hilfe zu benötigen. Also fand ich ein paar Webseiten, die sich mit dem Laufen befassen. Einige waren informativ, andere überwältigend. Die meisten ermutigten mich, in Dinge zu investieren, die ich mir nicht leisten konnte, wie teure Ausrüstung und Geräte oder einen persönlichen Trainer.

Noch beängstigender war das Konzept eines konsequenten, langfristigen Trainings. Ein Experte nach dem anderen schrieb: „Fang langsam an, baue langsam auf, aber tu jeden Tag etwas.“ Ich bin eher jemand, der schnelle Ergebnisse vorweisen möchte. Langfristige Projekte machen mich verrückt. Meine eigene Reaktion auf diesen Trainingsansatz zu beobachten, half mir zu erkennen, wie sich diese Einstellung auf andere Bereiche meines Lebens auswirkte. Wichtige Dinge gingen verloren, weil sie kleine, im Laufe der Zeit zu wiederholende Schritte erforderten.

Unterdessen waren die einzigen Menschen, die tatsächlich Marathons liefen oder fit wurden oder ihre Lebensziele erreichten, diejenigen, die sich im Laufe der Zeit Tag für Tag langsam darauf einließen. Ich beschloss, diese Änderung vorzunehmen und begann mit meinem Training. Ich begann langsam, versuchte, schneller zu werden, und sagte dieser hässlichen Stimme in meinem Kopf, dass sie Klappe halten sollte, als sie sagte: Was könnte dieses kleine Bisschen schon nutzen?

Ungefähr zu dieser Zeit las ich auch einen fantastischen Artikel über gesundes Leben, in dem es darum ging, geistige Kraft in die Gesundheits- und Fitnessgleichung zu bringen. Ich begann mehr zu beten und bat Gott nicht nur um Seine Hilfe, Fortschritte in meinem Laufen zu erreichen, sondern auch um Seine Führung, dorthin zu kommen.

Zuerst lief ich langsamer als vorher und nicht so lange, wie ich es mir gewünscht hätte, aber ich versuchte es jeden Tag. Jeden Tag konnte ich in der vorgegebenen Zeit ein wenig weiterlaufen, und ich fing an, es wirklich zu genießen. Ich stellte auch fest, dass ich mehr Energie hatte.

Irgendwann setzte mich eine Grippe außer Gefecht. Auch nach dem das Fieber nachließ, blieb die Mattheit mehrere Wochen lang bestehen. Als ich endlich kräftig genug war, um mein tägliches Training wieder aufzunehmen, meinte ich, dass die Fitness, die ich in den letzten Monaten erreicht hatte, völlig dahin war. All die Zeit und Mühe verloren! Ich wollte es nicht noch einmal versuchen. Vielleicht morgen.

Eines Tages warf ich meine Ausreden aus dem Fenster. Ich würde es einfach langsam und ruhig angehen und sehen, wie weit ich kommen würde. Zu meiner Überraschung lag ich bei etwa 75% im Vergleich zu dem, was ich vor meiner Krankheit geschafft hatte. Meine ganze harte Arbeit war nicht umsonst gewesen. Und während ich rannte, fühlte ich mich besser. Tief durchzuatmen, durch die Felder rund um mein Zuhause zu laufen, gab mir neue Kraft. Ich denke, das war der Tag, an dem mir klar wurde, wie gerne ich laufe. Fitness war ein lohnendes Ziel, und der Gedanke, in einem Marathon zu laufen, hatte mir den Anreiz gegeben, loszulegen, doch allein die tägliche Routine machte schon großen Spaß.

Während ich lief, dachte ich über andere Dinge nach, die ich aufgeschoben hatte, weil sie die gleiche Planung und das gleiche Tempo erforderten, wenn ich es Tag für Tag fortsetzte. Die Freude lag im Laufen, an dem, was mir täglich möglich war, um fit und gesund zu bleiben, mit der Familie und den Lieben in Verbindung zu stehen und Fortschritte in meiner Arbeit zu machen.

Ich lernte auch, diese Zeiten der relativen Einsamkeit zu nutzen, während ich rannte, um Dinge nicht nur zu überdenken, sondern auch darüber zu beten. Jetzt, während ich laufe, erzähle ich Jesus, vor welchen Herausforderungen ich stehe. Manchmal gibt Er mir Lösungen, an die ich nie im Leben gedacht hätte. Aber manchmal hilft es, Ihm einfach von meinen Problemen zu erzählen, den Stress abzubauen. Ich nutze diese Zeit auch, um für andere Menschen und Situationen zu beten, was eine weitere Sache ist, die ich mir vorgenommen hatte, aber keine Zeit dafür finden konnte. Wenn ich dann nach Hause komme, scheint der Ballast irgendwo entlang der Straße liegen geblieben zu sein.

Vielleicht werde ich bei diesem Marathon nicht mitlaufen, aber gegen Ende eines jeden Tages wirst du mich beim Laufen finden.