Als die Gesundheit meines Gatten nachließ und ich ihn im Krankenhaus besuchte, sah ich andere Patienten in den Wartezimmern oder in ihren Betten liegen und fragte mich, woran sie wohl litten. Einige von ihnen, besonders die sehr Betagten, lagen dort ganz allein, Tag für Tag. Ich ging täglich ins Krankenhaus, etwa einen Monat lang, doch niemand kam, um sie zu besuchen. Da gab es wirklich niemanden, den es kümmerte.

Ich schaute aus dem Fenster des Zimmers, in dem mein Mann lag, und sah hinüber zur Schnellstraße, auf der die Autos hin und her rasten, und ich musste an die arme, verlorene Menschheit denken – so viele einsame, unglückliche Leute, so viele Menschen mit gebrochenen Herzen.

Dann wurde mir bewusst, wie sehr jeder Mensch, ob er nun im Sterben liegt oder hastig durchs Leben eilt, Gottes Liebe und Gnade braucht. Mir wurde auch bewusst, wie sehr Gott uns braucht, um Menschen den Weg zu Seiner Liebe zu weisen. Es erinnerte mich an das Kirchenlied, das ich manchmal meinem Mann vorsang, während ich an seinem Bett saß:

Leuchtend strahlt des Vaters Gnade
aus dem obern Heimatland,
doch uns hat er anvertrauet
Rettungslichter längs dem Strand.

Lasst die Küstenfeuer brennen,
lass sie leuchten weit hinaus,
denn sie zeigen manchem Schiffer
sicherlich den Weg nach Haus.

Dunkel ist die Nacht der Sünde
schaurig klingt der Wogen Lied,
manches Auge sucht voll Sehnsucht,
ob’s am Strande Lichter sieht.

Lass dein Licht doch nicht verlöschen,
sonst vielleicht zu dieser Stund‘,
weil es nicht den Hafen findet,
sinkt ein Schifflein auf den Grund.
[„Die Unteren Lichter“, Melodie und Text von Philip P. Bliss, 1838-1876]

Gott, Sein Sohn Jesus und der Heilige Geist sind die Himmelslichter, doch wir sind die Küstenfeuer entlang der Küste. Gott hat uns eine heilige Verantwortung aufgetragen – Dinge, die in unserem Leben den ersten Platz einnehmen sollten. Vieles beansprucht unsere Aufmerksamkeit, und die Zeit ist sehr knapp, um alles zu schaffen. Wenn wir nicht Acht geben, verschieben oder verpassen wir das, was wirklich wichtig ist. Was für ein Segen könntest du für deine Familie oder deinen Nächsten sein; wobei dein „Nächster“ jeder ist, den Gott dir über den Weg schickt und der Seine und deine Liebe braucht; jeder, den Er durch dich lieben und dem Er durch dich helfen möchte.