Vor ungefähr einem Jahr verstauchte ich mir meinen Fuß ziemlich heftig als ich aus dem Kino kam, und musste ins Krankenhaus, um den Fuß röntgen und richtig verbinden zu lassen. Gott sei Dank war nichts gebrochen, aber die Schwellung hielt ein paar Tage an, und es dauerte eine Weile, bis ich wieder normal laufen konnte.

Als ich später über dieses unerwartete Missgeschick nachdachte, blieb mir von allem, was geschah, ganz besonders die Freundlichkeit von Fremden in Erinnerung.

Nach dem Sturz von der Treppe war der Schmerz unerträglich. Auch war ich verängstigt und stand etwas unter Schock. Doch gleich kam ein Mann auf mich zu – ein vollkommen Unbekannter, zur richtigen Zeit am richtigen Ort – und half meinem Ehemann, Brian, mich hochzuheben und zum Auto zu tragen. Die ganze Zeit über sprach er mit mir und beruhigte mich mit sanfter Stimme. Beim Auto angekommen, war er plötzlich so schnell verschwunden, wie er gekommen war.

Wir überlegten, welchen Weg wir zur nächsten Notfallklinik nehmen mussten. Da näherte sich ein junges Ehepaar unserem Wagen, dem wir vorher noch nie begegnet waren, und bot sich an, uns bis zum nächsten Krankenhaus den Weg zu weisen. Dort blieben sie bei uns, bis ich die Röntgenuntersuchung erledigt hatte, für den Fall, dass wir noch einmal ihre Hilfe brauchen sollten, da mein Mann die hiesige Sprache noch nicht fließend sprach. Stell dir vor, es war schon nach Mitternacht, und es waren für uns vollkommen fremde Leute, doch es war sehr beruhigend, sie um uns zu haben und mit ihnen zu reden, während wir auf die Ergebnisse warteten.

Dann formte sich in mir ein weiterer Gedanke, denn der zeitliche Rahmen des Unfalls schien mir ziemlich bedeutsam zu sein. Es geschah an einem Abend am Osterwochenende. Zwischen der „Freundlichkeit dieser Fremden“, die wir erlebt hatten, stellte ich eine Ähnlichkeit mit dem fest, was Jesus vor so langer Zeit für die Menschheit getan hatte. Nur, in Seinem Fall brachte Er nicht nur eine verletzte Person ins Krankenhaus, oder blieb bei ihr, um darauf zu achten, dass sie in Ordnung war – dieser Fremde ging bis zum Ende, indem Er Sein Leben für Menschen hingab, die Ihn überhaupt nicht kannten.

Auf einmal erkannte ich Jesus wieder, in den starken Armen des freundlichen Mannes, der meinem Mann half, mich bis zum Auto zu tragen, und ich erkannte Ihn im beruhigenden Lächeln von Martin und Anastasia, die mitten in der Nacht darauf achteten, dass es mir gut geht. Jesus lebt weiter, in jeder einzelnen guten Tat.